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on der hohen Verstellungsgabe der Maenner gehoert und gelesen; sie wusste das Sprichwort solcher Reisenden: "Ein ander Staedtchen, ein ander Maedchen". Sie erinnerte sich an die ueppigen Reize der Aarstein, an ihre Verfuehrungskunst, die schon so manches junge unerfahrene Maennerherz betoerte, an ihre wichtigen Verbindungen mit dem Hof, an ihre eigene, nicht ganz streng stiftsfaehige Geburt. Aber was wollte sie denn? Sie wollte ja gar nicht an das Glueck denken, Hand in Hand mit diesem Manne durchs Leben zu gehen, sie wollte ja nur geliebt sein, und dass sie es war, sagte ihr scharfes Auge, ihr Herz, das jeden Ton der Liebe verstanden hatte. Aber konnte dieses alles nicht dennoch Verstellung sein? Wer sagte ihr, dass dieser fremde Mann sie nicht betr-- Nein, betruegen konnte dieses edle, reine Gesicht nicht, die Glut dieser Augen konnte nicht taeuschen! Froh dieser Ueberzeugung, die sie waehrend des Auskleidens gewann, huepfte sie in ihr Schlafzimmer und machte dort vor dem Spiegel einen komischen Knix. "Habe die Ehre, mich zu empfehlen, Frau Exzellenz, Graefin von Aarstein," sprach die Mutwillige, "hier steht eine junge Dame, die sich mit Ihnen in den Kampf um den schoenen Polacken einlassen will, welchen Eure Exzellenz als Sattelpferd an Ihren Triumphwagen spannen moechten. Ich bin zwar weder so dick, noch so geschminkt als Sie; aber dennoch wagt es meine Wenigkeit, gegen Hoechstdieselben zu streiten." Noch einen Knicks und dann Unterroeckchen und Struempfchen herunter und mit einem Satz in das weiche Bettchen! Dort streckte sie das Engelskoepfchen noch einmal aus der Decke hervor, warf ein Kusshaendchen nach dem Goldenen Mond hinueber und fluesterte: "Gute Nacht, mein armer Emil, schlafe sanft und traeume suess, traeume auch ein ganz klein wenig von Ida!" Sie schloss selig die Augen und legte sich zurecht, wollte eben hinueberwandern in das unbekannte Land der Traeume; da schuettelte sie ein jaeher Schrecken wieder auf und jagte sie aus dem Bette.-- * * * * * DAS STAENDCHEN. Dem Oberleutnant von Schulderoff hatte die Demonstration seiner gnaedigen Frau Mama zu wohl gefallen, als dass er sich durch den ersten, ziemlich bedeutenden Durchfall, den er ueberall lieber als vor Praesidents Haus erlebt haette, abschrecken liess. Im Gegenteil, wenn er recht darueber nachsann, so schien ihm die Sache eine gluecklichere Wendung genommen zu haben, als er dachte. Schon oft hatte er
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