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eich ihr, da sie bei ungemeiner Korpulenz bis zum Ersticken geschnuert war, der Walzer nicht sehr behagte; aber sie wusste, wenn man nur erst aufhoere zu tanzen, so werde man gleich unter das alte Eisen gezaehlt, und gab sich also alle Muehe, leicht zu tanzen. Als aber das Teufelskind, dem der Schelm aus Augen, Mund und Wangen hervorsah, immer rasender walzte, immer rascher im Wirbel tollte, da stoehnte sie: "Ich kann nicht mehr--o--hoe--re auf!" Aber Idchen riss sie noch einmal herum und liess sie dann, weil sie das Geraeusch der Kommenden hoerte, atemlos und bis zum Tod gepresst vor der Fluegeltuere stehen, die in diesem Augenblicke von zwei Lakaien aufgerissen wurde. * * * * * DER TEE. Martiniz und der Hofrat traten ein. War es Emils hoher, kraeftiger Tannenwuchs, war es die ungezwungene Grazie seiner wuerdigen Haltung, war es das Geistvolle seines sprechenden Auges, war es der wehmuetige Ernst, der auf diesem schoenen Gesichte lag und ihm einen so unendlichen Liebreiz gab, waren die Traeume der Ballnacht wieder aufgestiegen, um suesse Erinnerungen zu fluestern?--Ida stand versteinert, als sie den Grafen erblickte. Ach, sie haette viel darum gegeben, in diesem Augenblicke nicht die Hausfrau machen zu duerfen! Sie haette ganz von ferne ihn betrachten und selig sein wollen. Hofrat Berner stellte ihn mit einem vielsagenden Blicke seiner Ida vor; aber diese haette sich in diesem wichtigen Moment selbst Schlaege geben moegen; so links, meinte sie, so albern hatte sie sich noch nie benommen. Was musste er nur von ihr denken? War sie doch gerade aus der Residenz gekommen, wo ihre Erziehung nach allen Regeln vollendet worden war, hatte sich in allen Zirkeln, in den feinsten Salons ohne Aengstlichkeit bewegt, und hier stand sie erroetend, mit niedergeschlagenen Augen--und stammelte recht kleinstaedtisch "von der Ehre, die Seine Exzellenz ihrem Hause erzeige". Aber bei dem feinfuehlenden Manne, der schon frueher ihren Anstand, ihre Wuerde, ihre Erhabenheit ueber jedes Verlegenwerden bewundert hatte, erhoehte gerade diese suesse Verlegenheit den Wert des Maedchens. Mit unendlicher Gewandtheit wusste er sie aus der peinlichen Verlegenheit dieser ersten Minuten herauszufuehren; in wenigen Augenblicken war sie wieder das frohe, unbefangen scheinende Maedchen wie frueher und konnte die Albernheit ihrer Cousine beobachten. Diese war, als die Fluegeltuere aufging, dagestanden wie Frau von
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