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en Mund ab und war ganz Ohr; denn jetzt musste ja die Graefin aufs Tapet kommen--"ob er nicht die schoene Armenanstalt kenne, die er in solcher Vollkommenheit nirgends gesehen habe." Dem Hofrat war es auf einmal wieder froh und leicht um das Herz; denn solange er ja ueber das Verhaeltnis des Polen zur Graefin Aarstein nichts Gewisses wusste, durfte er immer der Hoffnung Raum geben. Als die Abendtafel zu Ende war, rief Martiniz nach Punsch und lud seinen Nachbar ein, mit ihm noch ein Stuendchen zu trinken. Berner sagte zu und hat es nie bereut; denn hatte ihm der interessante junge Mann zuvor durch seine aeussere Persoenlichkeit imponiert, so gewann er jetzt ordentlich Respekt vor ihm, da jener, wie es schien, von dem Punsch, dem die Mondwirtin eine eigene geheimnisvolle Wuerze zu geben verstand, aufgetaut, eine so glaenzende Unterhaltungsgabe entwickelte, wie sie dem Hofrat, obgleich er in seinem Leben vieles gesehen und gehoert hatte, selten vorgekommen war. Wie freudig war aber sein Erstaunen, als er nach einer Viertelstunde schon bemerkte, dass er und sein Nachbar die Rollen getauscht zu haben schienen. Der kluge Alte bemerkte naemlich bald, dass der Graf auf allerlei Umwegen sich immer nur einem Ziele, naemlich Ida, naehere. Er konnte dieses Flankieren dem Ulanenoffizier gar leicht verzeihen; hatte er doch nicht den Dienst der schweren Kavallerie gelernt, die, wenn "Marsch, Marsch" geblasen wird, im Karriere gradaus sprengt, das feindliche Viereck durch ihre eigene Wucht und Schwere im Chok zu zerdruecken. Der Ulan umschwaermt seinen Feind, sticht nach ihm, wo er eine Bloesse entdeckt, und sucht auf gefluegeltem Ross das Weite, wenn der Feind sich zu einer Salve sammelt. So der Garde-Ulan Martiniz. Aber der tapfere Pole mochte sich tummeln, wie er wollte, seine Angriffe so versteckt machen, als er wollte, sein Gegner durchschaute ihn; auf Idchen ging es los, und dem alten Mann pochte das Herz vor Freude, als er es merkte: auf Idchen ging es los, sie wollte der Pole rekognoszieren. Er glaubte den Hofrat drueben am Fenster gesehen, auch gestern auf dem Ball ein engeres Verhaeltnis bemerkt zu haben; er pries des Maedchens koeniglichen Anstand, der sie vor den uebrigen Freilinger Damen so hoch erhebe; er lobte die Zurueckhaltung, mit welcher sie die ungestuemen Herren zurueckgewiesen habe, pries ihr Spiel und ihren Gesang, womit sie unbewusst sein einsames Zimmer erheitert habe--eine schoene Roete war durch das warm
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