ter-Staatssekretaer
Superklug und Uebergescheit in der Residenz mit seinen diplomatischen,
extrafeinen Kniffen; mir muss das Goldfischchen in das Netz, mir muss--"
"Wenn ich nicht irre, mein Herr, so hatte ich gestern schon das
Vergnuegen--" toente dem alten Traeumer, der ueber seinen staatsklugen
Plaenen die Tafel, Nachbarschaft und alles vergessen hatte und jetzt
erschrocken auffuhr und sich umsah, ins Ohr--es war Martiniz, der
sich unbemerkt neben ihn gesetzt hatte. Er haette vor Schrecken in den
Boden sinken moegen; denn sein erster Gedanke war, dieser muesse seine
Gedanken erraten haben, besonders da er sich nicht mehr deutlich
erinnern konnte, ob er nicht etwa, was ihm oft passierte, laut mit
sich selbst gesprochen habe.
Die Naehe des Fremden uebte eine beinahe magische Gewalt auf den Hofrat
aus, die sinnende, kluge Miene, das neben seinem schwaermerischen
Glanz Verstand und Nachdenken verratende Auge imponierte ihm, jedoch
auf eine Weise, die ihm nicht unangenehm war; es war ihm, als muesse
er sich vor dem jungen Manne recht zusammennehmen, um nirgends eine
Bloesse zu geben oder einen seiner Plaene zu verraten. Die gewoehnlichen
Fragen, wie sich der Gast hier gefalle, Komplimente ueber seine
Reitfertigkeit, mit welcher er heute frueh einem Kinde das Leben
gerettet, und dergleichen, waren bald abgemacht, ohne dass er ueber des
Fremden Gesinnungen naehern Aufschluss bekommen haette. Es kam an die
Gegend des Freilinger Kreises, es wurde gelobt, gepriesen, einzelne
Gueter, die durch Lage und Ertrag sich auszeichneten, naeher
beschrieben; aber auch hier ging der Gast nicht ein; er verlor kein
Woertchen, als wolle er sich nur um einen Taler Land mieten oder
kaufen.
Der Hofrat haute sich jetzt einen neuen Weg ins Holz, er lobte die
Residenz, das angenehme Leben dort, die Schoenen der Stadt und des
Hofes; jetzt musste er etwas sagen, es musste sich zeigen, ob er die
Aarstein--Der Gast sprach von der Residenz, von den schoenen Anstalten
dort, von der Militaerverfassung, schien namentlich ueber die
Kavallerie sich gerne genauere Aufschluesse geben zu lassen, aber
kein Woertchen ueber die Damen. Endlich, der Hofrat hatte gerade
eine trefflich bereitete _Ortolane a la Provencale_, seine
Leibspeise, am Mund und einen tuechtigen Biss hineingetan, da wandte
sich Martiniz zu ihm herueber und fragte, ob er nicht in der Residenz
die schoene Ar--- schnell wie der Wind fuhr Berner mit seiner Ortolane
auf den Teller, wischte d
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