ta eilte schnell an den Schlag des Wagens, den der vom Bock
herabspringende Diener bereits geoeffnet hatte. Herr von Albacete folgte
ihm, den Hut in der Hand; beide Herren verbeugten sich tief vor einem
jungen Manne von etwa zwei und zwanzig Jahren, der hoch und schlank
gewachsen war und leicht und gewandt aus seinem Wagen auf den Boden
sprang.
Dieser junge Mann hatte ein blasses laengliches Gesicht von vornehm
strengem, aber ein wenig apathischem Ausdruck. Seine Nase war lang und
etwas stark, die von Natur weichen Linien seines Mundes waren durch
feste und energische Willenskraft zusammengezogen,--aus seinen kleinen
Augen leuchtete ein hoher unbeugsamer Stolz. Er trug einen schwarzen
Salonanzug, einen Cylinderhut auf dem Kopf, das goldene Vliess am rothen
Bande um den Hals.
Mit einer leichten Neigung des Kopfes, ohne den Hut zu beruehren,
erwiderte er die ehrfurchtsvollen Begruessungen des Grafen Ezpeleta und
des Herrn von Albacete. Dann stieg er, ohne ein Wort an die Herren zu
richten, die Stufen des Eingangs hinauf und schritt durch die Reihen der
sich tief verneigenden Lakaien zu der grossen Treppe hin, waehrend Herr
von Albacete halb rueckwaerts gewendet, einige Schritte vor ihm herging,
und der Graf Ezpeleta ehrerbietig ihm folgte. Der junge Mann stieg mit
leichtem elastischem Schritt die Stufen der Treppe hinauf.
Am obern Ende derselben vor dem Eingang in ihre Gemaecher stand die
Koenigin Isabella. Sie trug eine weite Robe von dunkelblauer Seide, das
rothe Band des goldenen Vliesses um den Hals.
Ihr zur Seite befand sich die Graefin Ezpeleta und einige Hofdamen.
Der junge Mann, welchen die Cavaliere der Koenigin mit so viel Ehrfurcht
begruesst hatten, stieg ruhig die letzte Stufe der Treppe hinauf, und erst
als er unmittelbar vor der Koenigin stand, nahm er mit einer Bewegung
voll ritterlicher Hoeflichkeit, aber ohne jeden Ausdruck von Ehrerbietung
oder Unterwuerfigkeit den Hut ab, ergriff die Hand, welche die Koenigin
ihm entgegenstreckte und fuehrte sie leicht an die Lippen.
"Ich danke Ihnen, mein Vetter," sagte die Koenigin, "dass sie gekommen
sind, und ich bitte Gott, dass er unsere Begegnung und unsere Unterredung
segnen moege zum Wohle Spaniens und zum Wohl unseres Hauses."
Der Infant Don Carlos, welchem man bei seiner Geburt den Namen des
Herzogs von Madrid gegeben, welcher in der Verbannung den Titel eines
Grafen von Monte Molin fuehrte, und welchen die spanischen Legitimisten
den Koenig Car
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