liche Revolution in
Spanien vereitelt wurde.--
Die Koenigin wird sich freilich schwer zur Abdankung entschliessen. Das
Document darueber ist schon aufgesetzt und befindet sich in ihren Haenden.
Sie hat bis jetzt die Unterzeichnung verweigert, weil sie Buergschaft
verlangte, dass nach ihrer Abdication die Thronbesteigung ihres Sohnes
wirklich gesichert sei. Ich glaube ihr nach dieser Nachricht, welche
durch die Mittheilungen Olozaga's vollstaendig bestaetigt wird, jede
Garantie geben zu koennen."
Er sann einige Minuten nach.
"In Augenblicken wie dieser," sagte er dann, "kommt es auf schnelles und
entschiedenes Handeln an. Guenstige Situationen muss man benutzen und zu
rascher Entscheidung fuehren,--man weiss niemals, wie lange sie dauern
koennen. Ich will sogleich zur Koenigin, um womoeglich gleich die Sache mit
einem Schlage zu erledigen." Er klingelte.
"Meinen Wagen," befahl er dem eintretenden Kammerdiener, "grosse
Attelage, ich will nach Paris fahren. General Fave soll mich begleiten."
Er stand auf und ging in sein Toilettenzimmer.
* * * * *
An der Avenue du Roi de Rome liegt das prachtvolle Hotel Basilensky,
welches die Koenigin Isabella gekauft und eingerichtet hatte und ueber
dessen vergoldeten Gitterthoren der Lilienschild des koeniglichen Wappens
von Spanien glaenzte.
Die innere Eingangsthuer dieses Hotels stand weit offen und liess durch
die Gitter des aeusseren Hofes den Blick in die prachtvolle weite Halle
dringen, in deren Hintergrund die breite Marmortreppe nach den obern
Gemaechern emporfuehrt.
In dieser Halle war die Dienerschaft der Koenigin in ihrer dunkelblauen
goldgestickten Livree mit den rothen Struempfen aufgestellt, und am Fuss
der Treppe stand der Graf von Ezpeleta, der Oberhofmeister der Koenigin,
ein alter Mann mit grauem Haar, mit dem grossen blauen Bande des Ordens
Karls III. geschmueckt; neben ihm der Kammerherr Albacete, ein noch
junger, schoener Mann mit schwarzem gelocktem Haar, kleinem schwarzem
Schnurrbart und dunklen Augen, mit dem Cordon des Ordens Isabella der
Katholischen.
Bereits eine Viertelstunde standen die beiden Herren hier, von Zeit zu
Zeit einige Worte mit einander wechselnd und oft ungeduldig durch die
Thuer nach dem Vorhof hinaus blickend, zu welchem wenige Stufen
hinabfuehrten.
Endlich fuhr ein einfaches Coupe mit dunkler Livree durch das Gitterthor
in den Hof und hielt vor dem Haupteingang des Hotels.
Graf Ezpele
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