die uebrigen
Cavaliere der Koenigin trugen die Uniformen ihrer Grade. Die Graefin
Ezpeleta, welche als Camerera-Major fungirte und die Damen der Koenigin
waren in grosser Toilette.
Die Kerzen brannten auf den Lustres, in der Mitte des Saales stand ein
grosser runder Tisch mit einer purpurnen Sammetdecke behaengt, auf welchem
in einer grossen Mappe mehrere Papiere lagen, dabei ein kostbares
Schreibzeug und einige grosse Schwanenfedern. In einiger Entfernung von
diesem Tisch standen drei mit rothem Sammet ueberzogene Lehnstuehle, an
deren Ruecklehne sich das koenigliche Wappen von Spanien befand.
In dem Saal hoerte man jenes leise Fluestern, welches an den Hoefen dem
Eintritt der Souveraine vorauszugehen pflegt.
Die Stunde war gekommen, zu welcher Ihre Majestaet die verschiedenen
Personen befohlen hatte. Die Eingangsthuer oeffnete sich--aber noch war es
nicht die Koenigin, sondern es erschien ebenfalls in grossem Galacostuem
der Herzog von Sesto, der Gemahl der Wittwe des Grafen von Morny und der
Marquis von Miraflores. Ihnen folgte der Marschall Bazaine in der grossen
Uniform der Marschaelle von Frankreich und der Praesident des
Civilgerichts Herr Benoist-Champy in der Hofgalatracht der
Justizbeamten.
Abermals verging eine kurze Zeit in schweigender Erwartung. Dann
sprangen die Fluegelthueren auf. Graf Ezpeleta eilte in die anstossenden
Gemaecher Ihrer Majestaet und trat bald darauf in den Saal zurueck, mit dem
Stabe auf das Parquet stossend und die Koenigin ankuendigend.
Unmittelbar darauf trat die Koenigin in den Saal, sie trug eine faltige
Robe von schwarzem Sammet, ein Diadem von Brillanten auf dem Haupte,
den Hermelin um die Schultern, das goldene Vliess an der Kette um den
Hals und das grosse Band vom Orden Karl's III. ueber der Brust.
An der rechten Seite der Koenigin, einen Schritt zurueck, folgte die
Koenigin Christine, ebenfalls in schwarzen Sammet gekleidet, ebenfalls
mit dem goldenem Vliess und dem Orden Karl III. decorirt. Die hohe
Gestalt der Koenigin Christine, ihre scharf geschnittenen, harten und
etwas starren Zuege zeigten wenig Aehnlichkeit mit ihrer Tochter, deren
sanfte, weiche Augen von Thraenen geroethet erschienen, und deren grosser
Mund mit den starken, vollen Lippen, durch den Ausdruck trauriger und
stiller Resignation, welcher auf demselben lag, schoener und anmuthiger
als sonst erschien.
Zur linken Seite der Koenigin ebenfalls einen Schritt zurueck trat der
Prinz von Asturien i
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