Haende gegeben sein, das
Schicksal Spaniens und unseres Hauses neuem Glueck und neuem Glanz
entgegen zu fuehren."
"Mein Volk und mein Haus stehen mir wahrlich hoeher, als meine Person,"
erwiderte Don Carlos, "und fuer das Wohl Beider bin ich jeden Augenblick
bereit, mich zum Opfer zu bringen."
"Oh," rief die Koenigin lebhaft, "dann werden Sie gewiss auf die Idee
eingehen, die ich Ihnen aussprechen moechte,--eine Idee, von der mir so
viele einsichtsvolle Personen sagen, dass durch sie Spanien aus seinem
jetzigen, traurigen Zustand gerettet werden koenne."
Don Carlos sah die Koenigin fragend an.
"Mein Vetter," fuhr Isabella fort, "Sie sind der Vertreter des Rechts
der einen Linie unseres Hauses; ich stehe an der Spitze der andern. Sie
haben zahlreiche opferbereite Anhaenger in Spanien, und auch an mir haengt
noch ein grosser Theil des Volkes und der Armee. Koennten wir diese Alle
vereinigen zu gemeinsamem Kampf, der Sieg muesste unser sein. Und dazu
gehoert," fuhr sie fort, "nichts weiter, als dass wir, Sie und ich auf den
Thron verzichten, dass wir die Selbstverleugnung haben, unsere eigenen
persoenlichen Rechte aufzugeben, um diejenigen unserer Kinder sicher zu
stellen. Mein Vetter, vereinigen wir unsere beiden Linien und deren
Rechte, beschliessen wir die Verbindung meines Sohnes, den Sie so eben
gesehen, mit der Infantin, Ihrer Tochter. Wenn ich dann auf die Krone
verzichte, die ich getragen und welche die Revolution mir vom Haupte
gerissen hat, wenn Sie Ihre persoenlichen Ansprueche auf die aelteren
Rechte Ihrer Linie aufgeben, so wird Don Alphonso der allein berechtigte
und allseitig anerkannte Koenig von Spanien werden, Ihre Tochter wird
dereinst seinen Thron mit ihm theilen, und in Zukunft wird das
vereinigte Blut beider Linien unseres Hauses das ungetheilte
monarchische Prinzip aufrecht erhalten."
Don Carlos sah die Koenigin, welche immer bewegter gesprochen hatte, mit
einem gewissen Erstaunen an.
"Eine Verbindung des Infanten Don Alphonso," sagte er, "mit meiner
Tochter ist ein Gegenstand, der wohl ernste Erwaegung verdient und der
allerdings dazu beitragen moechte, die so beklagenswerte Spaltung des
koeniglichen Hauses von Spanien auszugleichen. Doch begreife ich nicht,
Madame," fuhr er fort, "wie durch eine solche Verbindung Don Alphonso
unmittelbare Rechte auf den spanischen Thron erwerben sollte, selbst
wenn ich auf die meinigen verzichten wuerde, was nach meiner Ueberzeugung
kein Fuerst, den G
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