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uwider war ihr sein bestaendiges, verliebtes Anlaecheln. Ihr Schlag am Freitag Abend war ernst gemeint gewesen. Sie hasste diese "Antatzerei", wie sie es nannte. Als er dann der Laenge nach auf dem Fussboden lag, war er ihr sehr laecherlich erschienen. Heute aber, zum Ausgehen, war er ihr gut genug. Er war nicht "angewachsen", gab gerne und mit einer gewissen Prahlerei. Mimi dachte schon an die Chokolade, Toertchen und Liqueure, die er ihr am Nachmittag spendieren wuerde. Ein wenig Schatten in ihre Vorfreude warfen nur die Wolken, die in kuerzeren oder laengeren Zwischenraeumen die Sonne ueberzogen. Besorgt sah sie auf. Es waere doch zu aergerlich, wenn sich das Wetter nicht halten wuerde. Wenn es regnete, was sollte sie dann anziehen? Und wirklich fielen jetzt grosse, schwere Tropfen, denen sich bald weiche, zerfliessende Schneeflocken beimischten, gegen die Scheiben. Mimi nahm eine Rolle Zwirn und warf sie wuetend durch das ganze Zimmer. Ihre Stirn legte sich in bitterboese Falten, und dem unmutig verzogenen Mund entfuhr ein derbes Wort. Die Flocken verdichteten sich, die Sonne verschwand ganz. Wirbelnd fegte der lose Schnee um die Strassenecken, als waere es Weihnachtszeit und nicht Ostern. Trotzdem stellte sich Hermann am Nachmittag zur bestimmten Stunde ein, in Gummischuhen und dickem Flausrock. Statt des hellen, weichen Kuenstlerhutes schwenkte er eine steife, bienenkorbartige Kopfbedeckung heftig in der Hand, um sie von den Schneeflocken zu befreien. Da die benaesste, angelaufene Brille ihn am Sehen hinderte, blieb er unbeholfen in der Thuer stehen. "Eine schoene Bescherung, meine Damen, der reine Winter", naeselte er verschnupft. "Wie schade", bedauerte Therese. "Aber vielleicht klaert sich's noch auf." "Klaert sich was", brummte Mimi. "Wird'n netter Matsch sein." "O, ich stelle Ihnen meine Galoschen zur Verfuegung, gnaediges Fraeulein", scherzte Hermann. "Hoechst ungnaediges Fraeulein", verbesserte Therese. "Mimi trauert um ihr helles Kleid." "Faellt mir nicht ein", leugnete diese. In Wahrheit war sie sehr missgestimmt, sich nicht nach Vorhaben putzen zu koennen. Auch Hermann sah nicht so aus dass man viel Staat mit ihm machen konnte. Eine verfehlte Partie, dachte sie. "Meinetwegen lasst uns zu Hause bleiben," meinte aufrichtig Therese. "Mir ist's auch gleich", stimmte Mimi bei, und die Partie drohte wirklich noch im letzten Augenblick zu Wasser zu werden, als die Wittfoth den
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