FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112  
113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   >>   >|  
e unwilligen Fragen. Nach einiger Zeit trat der alte Waffenmeister ein, mit einem Ausdruck in den Zuegen, dass Hildebad erschrocken von seinem Baerenfell, das ihm zum Lager diente, aufsprang und auch Teja hastig fragte: "Was ist mit dem Koenig? Seine Wunde? Stirbt er?" Der Alte schuettelte schmerzlich sein Haupt: "Nein: aber wenn ich richtig rate, wie ich ihn kenne und sein wackres Herz, waer' ihm besser, er stuerbe." "Was meinst du? was ahnest du?" "Still, still," sprach Hildebrand traurig, sich setzend, "armer Witichis! es kommt noch, fuercht' ich, frueh genug zur Sprache." Und er schwieg. "Nun," sagte Teja, "wie liessest du ihn?" - "Das Wundfieber hat ihn verlassen, dank meinen Kraeutern. Er wird morgen wieder zu Ross koennen. Aber er sprach wunderbare Dinge in seinen wirren Traeumen - ich wuensche ihm, dass es nur Traeume sind, sonst: weh dem treuen Manne." Mehr war aus dem verschlossenen Alten nicht zu erforschen. Nach einigen Stunden liess Witichis die drei Heerfuehrer zu sich rufen. Sie fanden ihn zu ihrem Staunen in voller Ruestung, obwohl er sich im Stehen auf sein Schwert stuetzen musste; seitwaerts auf einem Tisch lag sein koeniglicher Kronhelm und der heilige Koenigsstab von weissem Eschenholz mit goldner Kugel. Die Freunde erschraken ueber den Verfall dieser sonst so ruhigen, maennlich schoenen Zuege. Er musste innerlich schwer gekaempft haben. Diese kernige, schlichte Natur aus Einem Guss konnte ein Ringen zweifelvoller Pflichten, widerstreitender Empfindungen nicht ertragen. "Ich hab' euch rufen lassen," sprach er mit Anstrengung, "meinen Entschluss in dieser schlimmen Lage zu vernehmen und zu unterstuetzen. Wie gross ist unser Verlust in diesem Sturm?" "Dreitausend Tote," sagte Teja sehr ernst. "Und ueber sechstausend Verwundete," fuegte Hildebrand hinzu. Witichis drueckte schmerzlich die Augen zu. Dann sprach er: "Es geht nicht anders. Teja, gieb sogleich Befehl zu einem zweiten Sturm." "Wie? Was?" riefen die drei Fuehrer wie aus Einem Munde. "Es geht nicht anders," wiederholte der Koenig. "Wie viele Tausendschaften fuehrst du uns zu, Hildebad?" - "Drei, aber sie sind totmuede vom Marsch. Heut' koennen sie nicht fechten." "So stuermen wir wieder allein," sagte Witichis nach seinem Speer langend. "Koenig," sagte Teja, "wir haben gestern nicht einen Stein der Festung gewonnen und heute hast du neuntausend weniger .." - "Und die Unverwundeten sind matt, ihre Waffen und ihr Mut
PREV.   NEXT  
|<   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112  
113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   >>   >|  



Top keywords:
sprach
 

Witichis

 

Koenig

 
wieder
 
meinen
 

Hildebrand

 
anders
 

koennen

 
schmerzlich
 

Hildebad


musste

 

seinem

 

dieser

 

lassen

 

Anstrengung

 

Entschluss

 
schlimmen
 

erschraken

 

vernehmen

 

unterstuetzen


goldner

 
Eschenholz
 

kernige

 

Freunde

 

ertragen

 
Ringen
 

zweifelvoller

 

Pflichten

 

konnte

 

ruhigen


schoenen

 

maennlich

 

widerstreitender

 

gekaempft

 

schlichte

 
Verfall
 
Empfindungen
 

innerlich

 

schwer

 

allein


langend

 

gestern

 

stuermen

 
totmuede
 

Marsch

 
fechten
 

Waffen

 

Unverwundeten

 

weniger

 

gewonnen