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Maske getaeuscht hatte. Noch einmal blickte ich ihn an; ich sah wieder in ein fremdes Gesicht. Aber ich wurde den Verdacht nicht mehr los. Jedenfalls, alter Freund, so dachte ich, bist du es wirklich, so entlarve ich dich; bilde dir nicht ein, mit einem bisschen Detektivschlauheit deutsche Gimpel zu fangen. Ich fing an, auf Stefenson zu schimpfen. "Der Mann mag seine Vorzuege haben", sagte ich, "aber wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. So ist Stefenson - ich sage das ruhig, obwohl er mein Freund ist - ungeheuer eitel!" "Das ist kein Schade", fiel Eva ein; "viele grosse Maenner sind eitel: viele Staatsmaenner, viele Geistliche, alle Dichter - selbst solche, denen man es gar nicht zutraute, wie Kriegsleute, Flieger, Polizisten, sind eitel. Was heisst ueberhaupt eitel sein? Wer umzirkelt den Begriff? Auf sich halten, auch in kleinen Aeusserlichkeiten nicht verpowern, ist eine gesunde Eitelkeit. Eine andere kann Mister Stefenson gar nicht haben." Da lachte Mister Brown. "Oh!" sagte er, "was das anlangt, so ist Stefenson so eitel, dass er, wenn er sich im Rasierspiegel sieht, erst immer seinem schoenen Bild eine kleine Verneigung macht, ehe er sich einseift." "Ich denke, Sie kuemmern sich nicht um Herrn Stefensons Privatleben", rief Eva veraergert. "Gewiss nicht", sagte der Journalist, "aber manches fliegt einem halt so zu. Wenn es Spass macht: ich kenne noch ganz andere Schwaechen Ihres Geschaeftsfreundes." "Danke!" wehrte Eva ab, "es macht gar keinen Spass!" Ich dankte auch. Wenn dieser Mann wirklich Stefenson war, so war es das Duemmste, auf Stefenson zu schimpfen; denn er wuerde dann noch weit heftiger auf sich selbst schimpfen. Das musste ich doch von seinen Artikeln her wissen. Auf solche Weise konnte ich dem alten Fuchs den Bart sicher nicht scheren. Da kam mir eine Bemerkung von Anneliese zu Hilfe. "Damals hatte doch Herr Stefenson seine Tochter mit sich. Hiess sie nicht Luise?" Ich jubelte innerlich, und die Schlechtigkeit, einem Menschen aus einer seiner edlen Eigenschaften heraus eine Falle zu stellen, kam mir gar nicht zum Bewusstsein. Ja, ich beging eine neue Schlechtigkeit, ich schwindelte. So stark war das Verlangen, diesen Journalisten, wenn er wirklich Stefenson war, als Stefenson zu entlarven. "Allerdings", entgegnete ich meiner Nachbarin, "Stefensons Tochter heisst Luise. Das Kind haengt sehr am Vater und er an ihr. Er wollte sie durchaus mit auf die Reise nehmen, aber d
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