ald suchend, bald fliehend, huepften die
Paare den froehlichen Reigen, und Idas liebliche Gestalt tauchte auf
und nieder in der Menge der Tanzenden wie eine Nixe, die neckend bald
dem Auge sich zeigt, bald in den Fluten verschwindet. Oft, wenn der
Augenblick es gestattete, wagte sie einen Viertelsseitenblick ueber
den Saal hinueber nach ihm, zu welchem ein unerklaerbares Etwas sie
noch immer hinzog, und wenn die Floeten leiser fluesterten, wenn die
weichen, gehaltenen Toene der Hoerner suesses Sehnen erweckten, da
glaubte sie zu fuehlen, dass diese Toene auch in seiner Brust
widerklingen muessen. In glaenzender Kette schwebten jetzt die Maedchen
in der Runde, bis die Reihe sich loeste und sie den Saal
durchschwaermten, um selbst sich Taenzer zu suchen. Emil stand wieder
an seine Saeule gelehnt. Kaum den Boden beruehrend, schwebte eine zarte
Gestalt, auf dem Amorettengesichtchen ein holdes, verschaemtes
Laecheln, auf ihn zu--es war Ida. Laechelnd neigte sie sich, zum Tanze
ihn einzuladen; er schien freudig ueberrascht, eine fluechtige Roete
ging ueber sein bleiches Gesicht, als er das holde Engelskind
umschlang und mit ihr durch den Saal flog.
Aber aengstlich war es Ida in seinen Armen; kalt war die Hand, die in
der ihrigen ruhte, schaurige Kaelte fuehlte sie aus des Fremden Arm,
der ihre Huefte umschlang; in sie eindringen, scheu suchte ihr Auge
den Boden; denn sie fuerchtete, seinem Flammenblicke zu begegnen.
Jetzt erst fiel ihr auch ein, dass es sich doch nicht so recht
schicke, den ganz fremden Menschen, der ihr von niemand noch
vorgestellt war, zuerst zum Tanze aufgefordert zu haben.
Aber ein freudiges Gefluester des Beifalls begleitete sie durch die
Reihen; bedeutender schien des Fremden edles Gesicht, von der
Bewegung des Tanzes leicht geroetet, bedeutender erschien seine edle
Gestalt, sein hoher koeniglicher Anstand, und dem schoenen Mann
gegenueber erschien auch Ida in noch vollerem Glanz der Schoenheit. Mit
dankendem Blick schied er, als er sie an den Platz zurueckfuehrte;
wieviel stiller Gram, wieviel Wehmut lag in diesem langen Blick! Ja,
wenn sie sich den Ausdruck seines Auges noch einmal zurueckrief,
wieviel Dank lag darin, wieviel Lie--
Sie drueckte geschwind die Augen zu, um nur den Gedanken zu entgehen,
die sie unablaessig verfolgten; sie tanzte rascher und eifriger, nur
um sich durch den raschen Wirbel zu zerstreuen; aber da wisperte von
der einen Seite der Xeres, von der andern kicherte der Champ
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