die Jalousien, darauf wette
ich meinen ganzen Schmuck, der jetzt zufaellig bei Levi ist. Einige
Kameraden tun dir schon den Gefallen und gehen mit; sie rufen:
'Schulderoff! Schulderoff! Wo steckst du denn? Ach siehe, der arme
Junge weint.' 'Ach, lasst mich, tapfere Kameraden,' antwortest du,
'mir ist so weh und so wohl in ihrer Naehe.' So kommt es in allen
Ritterbuechern, wo der Adel noch allein liebte und die dummen
Buergerlichen noch kein Geld hatten."
"Auf Ehre, Mama, Sie haben recht," antwortete der Leutnant und
wichste sich den Schnurrbart; "sehen Sie, dann kann ich auch so angr--"
Emil wurde, er wusste nicht warum, ganz bange ums Herz, als er den
Eroberungsplan des Wildfangs hoerte; er rueckte um einige Fenster
weiter hinauf und war dort dem Gegenstand nahe, den die Schmaehsucht
der Weiber zu zerreissen, der Eroberungsgeist der Schulderoffs zu
gewinnen suchte.
Obenan sass der Praesident; die feierliche Geschaeftsmiene war zu Hause
geblieben; er hatte den freundlichen, gefaelligen Gesellschaftsmenschen
angezogen und tafelte, zum grossen Trost der juengern Glieder seines
Kollegiums, wie ein Junger.
Das behagliche runde Gesicht durchblitzte oft schnell wie ein Gedanke
ein satirisches Laecheln, wenn er und der Hofrat Ida zum suessen
bruesselnden Schaumwein noetigten.
Es war nicht moeglich, etwas Liebreizenderes zu sehen, als das
Maedchen, eine ewig junge Hebe, zwischen den alten, froehlichen Herren.
Es war jetzt ganz das waehlige, mutwillige Kind wieder wie vor drei
Jahren, wenn es dem Papa oder dem alten Hagestolz Berner auf dem
Schosse sass; Madeirasekt und Xeres hatten ihr, weil Berner keinen der
schweren Weine ueber die Purpurbarrieren ihrer Lippen gelassen hatte,
alles Blut in die Wangen getrieben; es zischte und gischte in ihren
Adern so warm und wohltuend, dass das Auge von Lust und Liebe strahlte
und die rosige Tiefe des Schelmengruebchens alle Augenblicke sich
zeigte. Der Champagner, den sie auf den Trimadeira setzte, war auch
nicht aus seinen Kreidebergen geholt worden, um ein froehlichgluehendes
Engelskoepfchen abzukuehlen und einen in ewigwechselnder Wonne Flut und
Ebbe wogenden Busen zur Ruhe zu bringen. Wusste sie doch selbst nicht,
was sie so froehlich machte! Die Rueckkehr ins Vaterhaus allein war es
nicht, auch nicht, dass die Blicke der jungen Freilinger Stadtkinder
alle auf sie flogen; es war noch etwas anderes; war es nicht ein
bleiches, wunderschoenes Gesicht, das sich immer wieder ihr
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