FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44  
45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   >>   >|  
n vor Gott gesuendigt und gefrevelt dadurch, dass es so wunderhuebsch geworden war! Waere sie zurueckgekommen wie eine wilde Hummel oder wie so manche, die man als Gagak in die Residenz schickt, um sie Bildung und Blumenmachen lernen zu lassen, und die als Gagak wiederkehrt, da haette es geheissen: "An der ist Hopfen und Malz verloren, mich dauern nur die Eltern." Jetzt, wo sie mit ihrem Tannenwuchs, mit ihrer unnachahmlichen Grazie bescheiden und doch voll so erhabener Wuerde hereintrat, das strahlende Diadem in den geschmackvoll geordneten Ringellocken und Loeckchen, im feuerspruehenden Auge Geist und Liebe, verschmolzen mit schuldloser, anspruchsloser Natuerlichkeit, die Wangen von Gesundheit geroetet, in den feinen Gruebchen den kleinen, kleinen Schelm, den Mund so wuerzig, so kusslich, die aphroditische Schwanenbrust mit dem fuerstlichen Schmuck, mit dem Pariser Hofkleid umschlossen--Nein! das Maedchen durfte nicht schoen, durfte nicht unschuldig und tugendhaft sein--"Ha, ha, ha, Frau Oberforstmeisterin!" lachte die Kammerdirektorin, ohne darauf zu achten, dass sie die acht unschuldigen Ohren ihrer erwachsenen Toechterlein beleidigen koennte-- "Tugendhaft? Wir kennen die Residenztugend noch aus unserer Zeit! Da muessten sich die Steine umgekehrt haben, die Garde-Ulanen-Rittmeister muessten ihre engschliessende Uniform ausgezogen und die Herren Archidiakonen und Superintendenten um ihr ehrbares Kostuem ersucht haben, muessten in schwarzen Maentelein, weissen Beffchen, kurzen Hoeschen und seidenen Waedchen, die Bibel unter dem Arm, einhergehen, wenn man bei siebzehnjaehrigen Maedchen Tugend finden sollte in Sodom!" "Wahrhaftig, Sie haben recht," schnatterte es ueber die Tafel herueber. "Und die geruehmte Schoenheit? Ist alles Lug und Trug; das kann man alles dort ums liebe Geld haben; meinen Sie denn, diese Locken dort, die Zoepfe seien echt? Bewahre! Man hat ja gesehen, was fuer Haar Mamsell Sausewind in die Residenz nahm; wo sind die gelben Zaehne hingekommen? Meinen Sie etwa, ein so herrlicher Mund voll, wie jene hat, schiebe sich im sechzehnten, siebzehnten Jahre noch nach? Lauter Seehund, nichts als Seehund." "Ja, Frau Gevatterin," unterbrach eine dritte, "und die handbreiten Bruesseler Kanten, der Amethystschmuck, mit welchem man meinen Torweg pflastern koennte--von der Fuerstin Romanow soll er sein! Ha, ha, ha, man hat auch seine Nachrichten; die Fuerstin, Gott halte sie in Ehren, ist eine splendide Frau;
PREV.   NEXT  
|<   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44  
45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   >>   >|  



Top keywords:
muessten
 

meinen

 

kleinen

 

durfte

 
Maedchen
 

Seehund

 
Residenz
 

Fuerstin

 

koennte

 

Herren


Kostuem

 

ersucht

 
Archidiakonen
 
Superintendenten
 

Schoenheit

 
ehrbares
 

geruehmte

 
herueber
 

siebzehnjaehrigen

 

Tugend


einhergehen

 
Waedchen
 

seidenen

 

finden

 
sollte
 

weissen

 

schnatterte

 

Maentelein

 

Beffchen

 

kurzen


Hoeschen

 

Wahrhaftig

 
schwarzen
 

unterbrach

 
Gevatterin
 

dritte

 

handbreiten

 

Bruesseler

 

nichts

 
siebzehnten

sechzehnten

 
Lauter
 

Kanten

 

Amethystschmuck

 

Nachrichten

 

splendide

 

Torweg

 

welchem

 

pflastern

 

Romanow