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eine verwitterte Platte von dem getaefelten Dach der Decke und fiel zerspringend auf die Marmorstufen, - Vorboten von dem drohenden Einsturz des ganzen Gebaeudes. Aber dies unheimliche Geraeusch schien nicht beachtet zu werden von einem Mann, der unbeweglich auf der zweithoechsten Stufe der Tempeltreppe sass, den Ruecken an die hoechste Stufe gelehnt, und schweigend und unverwandt in Einer Richtung ueber die Hoehe hinab nach der Stadt zu blickte. Lange sass er so: regungslos, aber sehnsuechtig wartend: er achtete es nicht, dass ihm der Wind die schweren Regentropfen, die einzeln zu fallen begannen, ins Gesicht schlug, und ungestuem in dem maechtigen, bis an den ehernen Gurt wallenden Bart wuehlte, der fast die ganze breite Brust des alten Mannes mit glaenzendem Silberweiss bedeckte. Endlich stand er auf und schritt einige der Marmorstufen nieder: "Sie kommen," sagte er. Es wurde das Licht einer Fackel sichtbar, die sich rasch von der Stadt her dem Tempel naeherte: man hoerte schnelle, kraeftige Schritte und bald danach stiegen drei Maenner die Stufen der Treppe herauf. "Heil, Meister Hildebrand, Hildungs Sohn!" rief der voranschreitende Fackeltraeger, der juengste von ihnen, in gotischer Sprache mit auffallend melodischer Stimme, als er die lueckenhafte Saeulenreihe des Pronaos, der Vorhalle, erreicht. Er hob das Windlicht hoch empor - schoene, korinthische Erzarbeit am Stiel, durchsichtiges Elfenbein bildete den vierseitigen Schirm, und den gewoelbten durchbrochnen Deckel - und steckte es in den Erzring, der die geborstne Mittelsaeule zusammenhielt. Das weisse Licht fiel auf ein apollinisch schoenes Antlitz mit lachenden, hellblauen Augen; mitten auf seiner Stirn teilte sich das lichtblonde Haar in zwei lang fliessende Lockenwellen, die rechts und links bis auf seine Schultern wallten; Mund und Nase, fein, fast weich geschnitten, waren von vollendeter Form, ein leichter Anflug goldhellen Bartes deckte die freundlichen Lippen und das leicht gespaltene Kinn; er trug nur weisse Kleider: einen Kriegsmantel von feiner Wolle, durch eine goldne Spange in Greifengestalt auf der rechten Schulter festgehalten, und eine roemische Tunika von weicher Seide, beide mit einem Goldstreif durchwirkt; weisse Lederriemen festigten die Sandalen an den Fuessen und reichten, kreuzweis geflochten, bis an die Kniee; die nackten, glaenzendweissen Arme umzirkten zwei breite Goldreife: und wie er, die Rechte um eine hohe Lanze gesc
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