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. Ich habe sie, die Roemer, hoeher gehalten als die Besten meines Volkes. Und sie haben, zum Dank, meine Krone dem Kaiser gewuenscht, dem Byzantiner Schmeichelbriefe geschrieben: sie haben einen Justin und einen Justinian der Freundschaft des Theoderich vorgezogen -: mich reut der Undankbaren nicht. Ich verachte sie. Rate weiter! Du, was hast du geglaubt?" - "Koenig: dein Erbe ist ein Kind und du hast ringsum Feinde." Der Kranke zog die kuehnen Brauen zusammen: "Du triffst naeher ans Ziel. Ich habe stets gewusst, was meines Reiches Schwaeche. In bangen Naechten hab' ich geseufzt um seine innere Krankheit, wann ich am Abend beim Gastgelag den fremden Gesandten den Stolz hoechster Zuversicht gezeigt hatte. Alter, du hast, ich weiss, mich fuer allzu sicher gehalten. Aber mich durfte niemand beben sehen. Nicht Freund noch Feind. Sonst bebte mein Thron. Ich habe geseufzt, wann ich einsam war und meine Sorge allein getragen." - "Du bist die Weisheit, mein Koenig, und ich war ein Thor!" rief der Alte. "Sieh," fuhr der Koenig fort, - mit der Hand ueber die des Alten streichend -, "ich weiss alles, was dir nicht recht an mir gewesen. Auch deinen blinden Hass gegen diese Welschen kenne ich. Glaube mir, er ist blind. Wie vielleicht meine Liebe zu ihnen war." Hier seufzte er und hielt inne. "Was quaelst du dich." - "Nein, lass mich vollenden. Ich weiss es, mein Reich, das Werk meines ruhmvollen, muehevollen Lebens kann fallen, leicht fallen. Und vielleicht durch Schuld meiner Grossmut gegen diese Roemer. Sei es darum! Kein Menschenbau ist ewig und die Schuld zu edler Guete - ich will sie tragen." "Mein grosser Koenig!" - "Aber, Hildebrand, in einer Nacht, da ich so wachte, sorgte und seufzte ueber den Gefahren meines Reiches, - da stieg mir vor der Seele auf das Bild einer andern Schuld! Nicht der Guete, nein, der Ruhmsucht, der blutigen Gewalt. Und wehe, wehe mir, wenn das Volk der Goten sollte untergehn zur Strafe fuer Theoderichs Frevel! - _Sein_, _sein_ Bild tauchte mir empor!" Der Kranke sprach nun mit Anstrengung und zuckte einen Augenblick. "Wessen Bild? Wen meinst du?" fragte der Alte leise, sich vorbeugend. "Odovakar!" fluesterte der Koenig. Hildebrand senkte das Haupt. Ein banges Schweigen unterbrach endlich Theoderich: "Ja, Alter, diese Rechte, - du weisst es, - hat den gewaltigen Helden durchstossen, beim Mahl, meinen Gast. Heiss spritzte sein Blut mir ins Gesicht und ein Hass ohne Ende spruehte auf mich aus seinem br
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