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undesgenossen gegen diese innern und aeussern Feinde. Denn Theoderichs Ruhm und Ansehen und seine Politik der Verschwaegerung mit allen Germanenfuersten hatten ihm doch nur eine Art moralischen Protektorats, keine sichre Verstaerkung seiner Macht verschaffen koennen. Es fehlte dem Gotenreich, das eine geniale Persoenlichkeit allzuverwegen und vertrausam mitten in das Herz der roemischen Bildungswelt gepflanzt hatte, der unmittelbare Zusammenhang mit noch nicht romanisierten Volkskraeften, es fehlte der Nachschub an frischen germanischen Elementen, der das gleichzeitig entstehende Reich der Franken immer wieder verjuengt und wenigstens dessen nordoestliche Teile vor der mit der Romanisierung verbundenen Faeulnis bewahrt hatte, waehrend die kleine gotische Insel, auf allen Seiten von den feindlichen Wellen des roemischen Lebens umspuelt und benagt, diesen gegenueber von Jahr zu Jahr zusammenschmolz. So lange Theoderich, der gewaltige Schoepfer dieses gewagten Werkes lebte, blendete der Glanz seines Namens ueber die Gefahren und Bloessen seiner Schoepfung. Aber mit Recht zitterte man vor dem Augenblick, da das Steuer dieses gefaehrdeten Schiffes in die Hand eines Weibes oder eines kranken Juenglings uebergehen sollte: Aufstaende der Italier, Einmischung des Kaisers, Abfall der unterworfnen, Angriffe der feindlichen Barbarenstaemme waren zu besorgen. Wenn der gefaehrliche Augenblick gleichwohl ruhig vorueberging, so war dies vor allem der unermuedlich eifrigen und vorsorglichen Thaetigkeit zu danken, die Cassiodor, des Koenigs Freund und lang bewaehrter Minister, schon seit Wochen entfaltet hatte und jetzt, nach dem Tode Theoderichs, verdoppelte. Um die Italier in Ruhe zu erhalten, ward sofort ein Manifest erlassen, das die Thronbesteigung Athalarichs, unter Vormundschaft seiner Mutter, als eine bereits vollendete und in aller Ruhe vollzogene Thatsache Italien und den Provinzen verkuendete. Sofort auch wurden in alle Teile des Reiches Beamte entsendet, die den Huldigungseid der Bevoelkerung entgegennehmen, aber auch im Namen des jungen Koenigs eidlich geloben sollten, dass die neue Regierung alle Rechte und Freiheiten der Italier und Provinzialen achten und in allen Stuecken die Milde, ja Vorliebe des grossen Toten fuer seine roemischen Unterthanen zum Muster nehmen werde. Gleichzeitig wurde aber auch dafuer gesorgt, dass eine Furcht gebietende Entfaltung der gotischen Heeresmacht an den Grenzen und in den wichtigsten
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