und feierlich fort, "vielleicht ist dies Reich schon verurteilt in den
Sternen - gleichviel, ich, sein Koenig, muss mit ihm stehen und fallen."
"Du sprichst wahr, Athalarich, und wie ein Koenig."
"Dank dir, Kamilla! wie du heut gerecht bist oder gut! Solcher Guete darf
ich wohl anvertrauen, welcher Segen, welche Heilung mir geworden. Sieh',
ich war ein kranker, irrer Traeumer, ohne Halt, ohne Freude, dem Tode gern
entgegenwankend. Da trat an meine Seele die Gefahr dieses Reichs, die
thaetige Sorge um mein Volk: und mit der Sorge wuchs in meiner Brust die
Liebe, die maechtige Liebe zu meinen Goten, und diese stolze und bange und
wachsame Liebe fuer mein Volk, sie hat mein Herz gestaerkt und getroestet fuer
... fuer andres bitter schmerzliches Entsagen. Was liegt an meinem Glueck,
wenn nur dies Volk gedeiht: sieh, der Gedanke hat mich gesund gemacht und
stark und wahrlich! des Groessten koennt' ich jetzt mich unterwinden."
Er sprang auf, beide Arme wiegend und schwingend.
"O, Kamilla, die Ruhe verzehrt mich! O, ging es zu Ross und in
waffenstarrende Feinde! Sieh, die Sonne sinkt. Es ladet die spiegelnde
Flut. Komm, komm mit in den Kahn." Kamilla zoegerte. Sie blickte um. "Die
Dienerin? Ach lass sie! Dort ruht sie unter der Palme an der Quelle, sie
schlaeft. Komm, komm rasch, eh' die Sonne versinkt. Sieh die goldne Strasse
auf der Flut. Sie winkt!" - "Zu den Inseln der Seligen?" fragte das
liebliche Maedchen mit einem holdseligen Blick und leicht erroetend.
"Ja, komm zu den seligen Inseln!" antwortete er gluecklich, hob sie rasch
in den Kahn, loeste dessen Silberkette von den Widderkoepfen des Quais,
sprang hinein, ergriff das zierliche Ruder und stiess ab. Dann legte er das
Ruder in die Oese zur Linken: und im hintern Gransen des Schiffes stehend
steuerte und ruderte er zugleich, eine schoene und malerische Bewegung, und
ein echt germanischer Fergenbrauch.
Kamilla sass vorn, nahe dem Schnabel des Kahns, auf einem Diphros, dem
griechischen zusammenlegbaren Feldstuhl, und sah ihm in das edle Antlitz,
das von der rotschimmernden Abendsonne beleuchtet war: sein dunkles Haar
flog im Winde und herrlich waren die raschen und kraeftigen Bewegungen des
fein gebauten Ruderers zu schauen. Beide schwiegen. Pfeilschnell schoss die
leichte Barke durch die glatte Flut.
Flockige, rosige Abendwoelklein zogen langsam ueber den Himmel, der leise
Wind fuehrte von den Mandelgebueschen des Ufers Wolken von Wohlgeruch mit
sich, un
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