e junge Freundschaft ward aber noch besonders rasch gereift durch
eine drohende Gefahr, die sie leicht in der Bluete geknickt haette.
Wir waren eines Abends, wie wir pflegten, zur Porta Nolana hinaus
gewandelt, in den Baedern des Tiberius Kuehlung von des Tages Hitze zu
suchen. Nach dem Bade hatte ich in einer Laune spielender Zaertlichkeit -
du wirst sie schelten - des Freundes weissen Gotenmantel umgeschlagen und
seinen Helm mit den Schwanenfluegeln aufs Haupt gesetzt. Laechelnd ging er,
meine Chlamys umwerfend, auf den Tausch ein und friedlich plaudernd
schritten wir durch den Pinienhain im ersten Dunkel der Nacht nach der
Stadt zurueck.
Da springt aus dem Taxusgebuesch hinter mir ein Mann auf mich her und ich
fuehle kaltes Eisen an meinem Halse.
Aber im naechsten Augenblick lag der Moerder zu meinen Fuessen, Totila's
Schwert in der Brust. Nur leicht verwundet beugte ich mich zu dem
Sterbenden nieder und fragte ihn, welcher Grund ihn habe zum Hass, zum
Morde gegen mich treiben koennen.
Er aber starrte mir ins Antlitz und hauchte: "Nicht dich: - Totila, den
Goten" - und er zuckte und war tot. Man sah's an Tracht und Waffen - es
war ein isaurischer Soeldner."
Cethegus senkte den Brief und drueckte die linke Hand vor die Stirn.
"Wahnsinn des Zufalls," sagte er, "wohin konntest du fuehren!"
Und er las zu Ende.
"Totila sagte, er habe der Feinde viele am Hofe zu Ravenna. Wir zeigten
den Vorfall Uliaris, dem Gotengrafen zu Neapolis, an. Dieser liess die
Leiche durchsuchen und Nachforschungen anstellen - ohne Erfolg. Uns beiden
aber hat diese ernste Stunde die junge Freundschaft befestigt und mit Blut
geweiht fuer alle Zeit. Ernster und heiliger hat sie uns verbunden. Das
Siegel der Dioskuren, das du mir zum Abschied geschenkt, war ein
freundlich Omen, das sich freundlich erfuellt hat. Und wenn ich mich frage,
wem dank' ich all dies Glueck? Dir, dir allein, der mich in diese Stadt
Neapolis gesendet, in der ich all' mein Glueck gefunden. So moegen dir es
alle Goetter und Goettinnen vergelten! Ach ich sehe, dieser ganze Brief
redet nur von mir und dieser Freundschaft - schreibe doch bald wie es um
dich steht. Vale."
Ein bitteres Laecheln zuckte um des Praefekten ausdrucksvollen Mund.
Und wieder durchmass er das Gemach in nur mit Muehe gehaltenen Schritten.
Endlich blieb er stehen, das Kinn in die linke Hand stuetzend. - "Wie kann
ich nur so - jugendlich sein, mich zu aergern. Es ist alles sehr natuerlich,
we
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