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fahren getrotzt: jedoch ich kann es nicht laenger, wenn nicht wenigstens mein Palast, meine fuerstliche Person vor der Ueberraschung draengender Gewalt sicher ist. Ich kann mich aber auf keine der Parteien hier im Lande unbedingt verlassen. So ruf ich dich, als meinen Bruder in der koeniglichen Wuerde, zu Hilfe. Es ist die Majestaet aller Koenige, die Ruhe Italiens, die es zu beschirmen gilt. Schicke mir, ich bitte dich, eine verlaessige Schar, eine Leibwache" - der Kaiser warf einen bedeutsamen Blick auf Belisar - "eine Schar von einigen tausend Mann mit einem mir unbedingt ergebenen Anfuehrer: sie sollen den Palast von Ravenna besetzen: er ist eine Festung fuer sich. Was Rom betrifft, so muessen jene Scharen mir vor allem den Praefekten Cethegus, der ebenso maechtig als zweideutig ist und mich in der Gefahr, in die er mich gefuehrt, ploetzlich verlassen hat, fern halten, noetigenfalls vernichten. Habe ich meine Feinde niedergeworfen und mein Reich befestigt, wie ich zum Himmel und der eignen Kraft vertraue, so werd' ich dir Truppen und Fuehrer mit reichen Geschenken und reicherem Dank zuruecksenden. Vale." Justinian drueckte krampfhaft die Wachstafel in seiner Faust: leuchtenden Auges sah er vor sich hin, seine nicht schoenen Zuege veredelten sich im Ausdruck hoher geistiger Macht, und dieser Augenblick zeigte, dass in dem Manne neben vielen Schwaechen und Kleinheiten Eine Staerke, Eine Groesse lebte: die Groesse eines diplomatischen Genies. "In diesem Brief," rief er endlich strahlenden Blickes, "halt' ich Italien und das Gotenreich." Und in maechtiger Bewegung durchschritt er das Gemach mit grossen Schritten, jetzt sogar die Verbeugung vor dem Kreuz vergessend. "Eine Leibwache - sie soll sie haben! - Aber nicht ein paar Tausend Mann, viele Tausende, mehr als ihr lieb sein wird, und du, Belisarius, sollst sie fuehren." "Sieh auch die Geschenke," mahnte Alexandros und wies auf einen koestlichen Schrein von Thuienholz mit Gold eingelegt, den der Velarius hinter ihm niedergestellt hatte. "Hier ist der Schluessel." Er ueberreichte ein kleines Buechschen von Schildpatt, das mit der Regentin Siegel geschlossen war. "Es ist ihr Bild dabei," sagte er, wie zufaellig mit lauterer Stimme. In dem Augenblick, da der Gesandte die Stimme kraeftiger erhoben, steckte sich, leise und unbemerkt von allen ausser ihm, der Kopf eines Weibes durch den Vorhang und zwei funkelnde schwarze Augen sahen scharf auf den Kaiser. Die
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