FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148  
149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   >>   >|  
k nur, wer ich bin und wie du mich gefunden. Wo die letzten Siedelungen unseres Gotenvolks den Saum der Alpen umguerten, hoch auf den Felsschroffen der Scaranzia, wo die junge Isara schaeumend aus den Steinklueften ins offne Land der Bajuwaren bricht, da steht meines Vaters stiller Oedhof. Nichts kannt' ich da als die strenge Arbeit des Sommers auf den einsamen Almen, des Winters in der rauchgeschwaerzten Halle am Rocken mit den Maegden. Frueh starb die Mutter und den Bruder haben die Welschen erstochen. So wuchs ich einsam auf, allein mit dem alten Vater, der so treu, aber auch so hart und verschlossen wie seine Felsen. Da sah ich nichts von der Welt, die rechts und links von unsern Bergen lag. Nur hoch von oben sah ich manchmal neugierig, wie ein Saumross mit Salz oder Wein unten in der Thalschlucht des Weges zog. Da sass ich wohl manchen schimmervollen Sommerabend auf der zackigen Kulm des hohen Arn. Und sah der Sonne nach, wie sie so herrlich niedersank weit drueben ueberm Licus: und ich dachte, was sie wohl alles gesehen den langen Sommertag, seit sie aufstieg drueben ueberm breiten Oenus. Und dass ich wohl auch wissen moechte, wie's aussieht ueber dem Karwaendel. Oder gar drueben, hinter dem Brennusberg, wo der Bruder hinueberzog und nie mehr wiederkam. Und doch fuehlte ich, wie schoen es sei droben in meiner gruenen Einsamkeit, wo ich den Steinadler pfeifen hoerte aus dem nahen Horst und wo ich praechtige Blumen brach, wie sie nicht wuchsen unten in der Ebene und auch wohl einmal des Nachts den Bergwolf vor meiner Stallthuer heulen hoerte und mit dem Kienbrand scheuchte. Und auch in dem fruehen Herbst, in den langen Wintern hatte ich Musse, still in mich hineinzusinnen: wann um die hohen Tannen die weissen Nebelschleier spannen, wann der Bergwind die Felsbloecke von unserem Strohdach riss und die Schneestuerze von den Schroffen donnernd niedergingen. So wuchs ich auf, fremd in der Welt jenseit der naechsten Waelder, nur zu Hause in der stillen Welt meiner Gedanken, und in dem engen Bauernleben. Da kamest du - ich weiss es noch wie heute" - und sie hielt an, in Erinnerung verloren. "Ich weiss es auch noch genau," sagte Witichis. "Ich fuehrte eine Hundertschaft zur Abloesung von Juvavia nach der Augustastadt am Licus - ich war vom Weg und meinen Leuten abgekommen: lang war ich den schwuelen Sommertag pfadlos umhergeirrt - da sah ich Rauch aufsteigen ueberm Tannenhang und bald fand ich das versteckte Gehoeft
PREV.   NEXT  
|<   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148  
149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   >>   >|  



Top keywords:

meiner

 

drueben

 
ueberm
 
hoerte
 

Bruder

 
Sommertag
 

langen

 
scheuchte
 
Kienbrand
 

heulen


Stallthuer
 
Nachts
 

Bergwolf

 

fruehen

 
Wintern
 

Brennusberg

 
Tannen
 

weissen

 

hineinzusinnen

 

Herbst


hinueberzog

 

praechtige

 

Blumen

 

Steinadler

 

pfeifen

 

gruenen

 

droben

 

fuehlte

 
einmal
 

Einsamkeit


wiederkam

 
schoen
 

Nebelschleier

 

wuchsen

 

Augustastadt

 

meinen

 

Leuten

 

Juvavia

 

Abloesung

 

fuehrte


Witichis

 

Hundertschaft

 

abgekommen

 

versteckte

 

Gehoeft

 
Tannenhang
 
aufsteigen
 

schwuelen

 

pfadlos

 

umhergeirrt