nach den Inseln der Seligen!"
und sie schloss die Augen und sank zurueck auf das Lager und jenes holde
Laecheln blieb stehen auf ihrem Mund - und sie war dahin, dahin auf ewig!"
- "Wer hat sie hier herab bringen lassen?" - "Die Koenigin. Sie erfuhr
alles und befahl die Tote als die Braut ihres Sohnes neben ihm
auszustellen und zu bestatten."
"Aber was sagt der Arzt? wie konnte sie so ploetzlich sterben?" - "Ach der
Arzt sah sie nur fluechtig; er hatte alle Gedanken bei der Koenigsleiche und
die Herrin litt ja gar nicht, dass der fremde Mann ihre Tochter beruehre.
Das Herz ist ihr eben gebrochen: daran mag man wohl sterben! Aber still,
sie kommen." Der Zug ging in derselben Ordnung, ohne den Sarg, zurueck.
Daphnidion schloss sich an. Nur Rusticiana fehlte. Ruhig schritt Cethegus
den einsamen Gang auf und nieder, sie zu erwarten.
Endlich stieg die gebrochne Gestalt die Stufen herauf. Sie wankte und
drohte zu fallen. Da ergriff er rasch ihren Arm. "Rusticiana, fasse dich!"
"Du hier? O Gott, du hast sie auch geliebt! Und wir, wir beide haben sie
ermordet!" Und sie brach auf seine Schulter zusammen. "Schweig, Unselige!"
fluesterte er, sich umsehend.
"Ach, ich, die eigne Mutter, habe sie getoetet. Ich habe den Trank
gemischt, der ihm den Tod gebracht."
Gut, dachte er, sie ahnt also nicht, dass sie getrunken, geschweige, dass
ich sie trinken sah. "Es ist ein grausamer Streich des Geschicks," sagte
er laut; "aber bedenke, was sollte werden, wenn sie lebte? Sie liebte
ihn!" - "Was werden sollte?" rief Rusticiana, von ihm zuruecktretend.
"O, wenn sie nur lebte! Wer kann wider die Liebe? Waere sie sein geworden,
sein Weib, - seine Geliebte, wenn sie nur lebte!" - "Aber du vergisst, dass
er sterben musste." - "Musste? warum musste er sterben? auf dass du deine
stolzen Plaene hinausfuehrst! O Selbstsucht ohnegleichen!" - "Es sind deine
Plaene, die ich ausfuehre, nicht die meinen; wie oft muss ich dir's
wiederholen? Du hast den Gott der Rache heraufbeschworen, nicht ich: was
klagst du mich an, wenn er Opfer von dir fordert? Besinne dich besser.
Lebe wohl."
Aber Rusticiana fasste heftig seinen Arm: "Und das ist alles? Und weiter
hast du nichts, kein Wort, keine Thraene fuer mein Kind? Und du willst mich
glauben machen, um sie, um mich zu raechen habest du gehandelt? Du hast nie
ein Herz gehabt. Du hast auch sie nicht geliebt - kalten Blutes siehst du
sie sterben - ha, Fluch - Fluch ueber dich." - "Schweig, Unsinnige." -
|