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s versammelt. Nur die Regentin fehlte noch. Als sie eintrat, erhob sich Athalarich - er trug eine langfaltige Abolla von Purpur, die Zackenkrone Theoderichs glaenzte auf seinem Haupt und unter dem Mantel klirrte das Schwert - von seinem Thronsessel, der vor einer durch einen Vorhang geschlossenen Nische stand, ging ihr entgegen und fuehrte sie zu einem zweiten hoeheren Stuhl, der aber zur Linken stand. Als sie sich niedergelassen, hob er an: "Meine koenigliche Mutter, tapfre Goten, edle Roemer! Wir haben euch hieher beschieden, euch unsern Willen kund zu thun. Es drohten diesem Reiche Gefahren, die nur wir, der Koenig dieses Reiches, abwenden konnten." Solche Sprache hatte man aus diesem Munde noch nicht vernommen. Alle schwiegen betroffen, Cethegus aus Klugheit: er wollte den rechten Augenblick abwarten. Endlich begann Cassiodor: "Deine weise Mutter und dein getreuer Diener Cassiodor" - - "Mein getreuer Diener Cassiodor schweigt, bis sein Herr und Koenig ihn um Rat befraegt. Wir sind schlecht zufrieden, sehr schlecht, mit dem was die Raete unsrer koeniglichen Mutter bisher gethan haben und nicht gethan. Es ist hoechste Zeit, dass wir selbst zum Rechten sehn. Wir waren dazu bisher zu jung und zu krank. Wir fuehlen uns nicht mehr zu jung und nicht mehr zu krank. Wir kuenden euch an, dass wir demnaechst die Regentschaft aufheben und die Zuegel dieses Reiches selbst ergreifen werden." Er hielt inne. Alles schwieg. Niemand hatte Lust nach Cassiodors Beispiel zu reden und dann zu verstummen. Endlich fand Amalaswintha, die diese ploetzliche Energie ihres Sohnes gleichsam betaeubt hatte, die Sprache wieder: "Mein Sohn, dies Alter der Muendigkeit ist nach den Gesetzen der Kaiser" - - "Nach den Gesetzen der Kaiser, Mutter, moegen die Roemer sich richten. Wir sind Goten und leben nach gotischem Recht. Germanische Juenglinge werden muendig, wann sie das gesammelte Volksheer waffenreif erklaert. Wir haben deshalb beschlossen, alle Heerfuehrer und Grafen und alle freien Maenner unsres Volkes, so viele ihrer dem Rufe folgen wollen, aus allen Provinzen des Reichs zur Heeresschau zu laden nach Ravenna. Mit dem naechsten Sonnwendfest sollen sie eintreffen." Ueberrascht schwieg die Versammlung. "Das sind nur noch vierzehn Tage," sprach endlich Cassiodor. "Wird es moeglich sein, in so kurzer Frist noch die Ladungen zu besorgen?" - "Sie sind besorgt. Hildebrand, mein alter Waffenmeister, und Graf Witichis haben sie alle best
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