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rueckkam, fuehrte ihn sein Vater nach der Sitte der Zeit in den Staatsdienst ein: rasch stieg der glaenzend Begabte von Amt zu Amt. Aber ploetzlich sprang er aus. Nachdem er die Staatsgeschaefte zur Genuege kennen gelernt, mochte er nicht laenger ein Rad in der grossen Maschine des Reiches sein, das die Freiheit ausschloss und obenein dem Barbarenkoenig diente. Da starb sein Vater und Cethegus warf sich, nun Herr seiner selbst und eines ungeheuern Vermoegens geworden, mit der Gewalt, mit welcher er alles verfolgte, in die wildesten Strudel des Lebens, des Genusses, der Lueste. Mit Rom war er bald fertig: da machte er grosse Reisen nach Byzanz, nach Aegypten, bis nach Indien drang er vor. Da war kein Luxus, kein unschuldiger und kein schuldiger Genuss, den er nicht schluerfte. Nur ein staehlerner Koerper konnte die Anstrengungen, die Entbehrungen, die Abenteuer, die Ausschweifungen dieser Fahrten ertragen. Nach zwoelf Jahren kehrte er zurueck nach Rom. Es hiess, er werde grossartige Bauten auffuehren; man freute sich, das ueppigste Leben in seinen Haeusern und Villen beginnen zu sehen, man taeuschte sich sehr. Cethegus baute sich nur das kleine Haus am Fuss des Kapitols, bequem und von feinstem Geschmack, und lebte mitten in dem volkreichen Rom wie ein Einsiedler. Er gab unvermutet eine Schilderung seiner Reisen heraus, eine Charakterisierung der wenig bekannten Voelker und Laender, die er besucht. Das Buch hatte unerhoerten Erfolg; Cassiodor und Boethius warben um seine Freundschaft, der grosse Koenig wollte ihn an seinen Hof ziehen. Aber ploetzlich war er aus Rom verschwunden. Das Ereignis, das ihn in jenen Tagen betroffen haben musste, blieb allen Nachforschungen der Neugier, der Teilnahme, der Schadenfreude verborgen. Man erzaehlte sich damals, arme Fischer haetten ihn eines Morgens am Ufer des Tibers vor den Thoren der Stadt, bewusstlos und dem Tode nah, gefunden. Wenige Wochen spaeter tauchte er wieder an der Nordostgrenze des Reiches in den unwirtlichen Donaulaendern auf, wo der blutige Krieg mit Gepiden, mit Avaren und Sclavenen raste. Dort schlug er sich mit todverachtender Tapferkeit mit diesen wilden Barbaren herum, verfolgte sie mit erlesenen, von ihm besoldeten Scharen freiwillig in alle Schlupfwinkel ihrer Felsen, schlief alle Naechte auf der gefrornen Erde. Und als der gotische Feldherr ihm eine kleine Schar zu einem Streifzug anvertraute, griff er statt dessen Sirmium an, die feste Haupts
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