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tadt der Feinde, und eroberte sie mit nicht geringerer Feldherrnkunst als Tapferkeit. Nach dem Friedensschluss machte er abermals Reisen nach Gallien und Spanien und Byzanz, kehrte von da nach Rom zurueck und lebte dort jahrelang in einer verbitterten Musse und Zurueckgezogenheit, alle kriegerischen, buergerlichen, wissenschaftlichen Aemter und Ehren ausschlagend, die ihm Cassiodor aufdringen wollte. Er schien fuer nichts mehr Interesse zu haben, als fuer seine Studien. Vor einigen Jahren brachte er von einer Reise nach Gallien einen schoenen Juengling oder Knaben mit, welchem er Rom und Italien zeigte und vaeterliche Liebe und Sorgfalt erwies. Es hiess, er wolle ihn adoptieren: solange dieser sein junger Gast um ihn war, trat er aus seiner Einsamkeit heraus, lud die adlige Jugend Roms zu glaenzenden Festen in seine Villen und war bei den Gegeneinladungen, die er alle annahm, der liebenswuerdigste Gesellschafter. Aber sowie er den jungen Julius Montanus mit einem stattlichen Gefolge von Paedagogen, Freigelassenen und Sklaven nach Alexandrien in die gelehrten Schulen entsendet hatte, brach er ploetzlich wieder alle Verbindungen ab und zog sich in seine undurchdringliche Abgeschlossenheit zurueck, grollend wie es schien mit Gott und der ganzen Welt. Mit schwerer Muehe gelang es dem Priester Silverius und Rusticianen, ihn aus seiner ablehnenden Ruhe heraus und zur Teilnahme an der Katakombenverschwoerung fortzuziehen. Er wurde, wie er ihnen sagte, Patriot aus eitel Langweile. Und in der That, bis zu dem Tod des Koenigs hatte er das Unternehmen, dessen Leitung doch in seiner und des Diakons Hand lag, fast mit Abneigung betrieben. Dies wurde jetzt anders. Der tiefste Zug seines Wesens, der Drang in allen moeglichen Gebieten des Geistes sich zu versuchen, die Schwierigkeiten zu ueberwinden, alle Nebenbuhler zu ueberfluegeln, in jedem Lebenskreise, den er betrat, zu herrschen, allein und ohne Widerstand und, sobald er den Siegeskranz genommen, ihn gleichgueltig wegzuwerfen und nach neuen Aufgaben auszuschauen, hatte ihn bisher bei keinem Ziele volle Befriedigung finden lassen. Kunst, Wissenschaft, Genuss, Amtsehre, Kriegsruhm: - alles hatte ihn gereizt, alles hatte er wie kein andrer gewonnen und alles hatte ihn leer gelassen. Herrschen, der erste sein, ueber widerstrebende Verhaeltnisse mit allen Mitteln ueberlegner Kraft und Klugheit siegen und dann ueber knirschende Menschen ein ehernes Regiment fuehren, das allein hatte e
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