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" Ein Schweigen trat ein, in welchem alle die Worte des Alten besorgt erwogen: heulend fuhr der Sturm um die verwitterten Saeulen und ruettelte an dem morschen Tempelbau. Da sprach zuerst Witichis, vom Boden aufblickend, sicher und gefasst: "Gross ist die Gefahr, hoffentlich nicht unabwendbar. Gewiss hast du uns nicht hierher beschieden, dass wir thatlos in die Verzweiflung schauen. Geholfen muss werden: so sprich, wie meinst du, dass zu helfen sei." Der Alte trat einen Schritt auf ihn zu und fasste seine Hand: "Wacker, Witichis, Waltaris Sohn. Ich kannte dich wohl und will dir's treu gedenken, dass vor allen du zuerst ein maennlich Wort der Zuversicht gefunden. Ja, ich denke wie du: noch ist Hilfe moeglich, und um sie zu finden habe ich euch hierher gerufen, wo uns kein Welscher hoert. Saget nun an und ratet: dann will ich sprechen." Da alle schwiegen, wandte er sich zu dem Schwarzgelockten: "Wenn du denkst wie wir, so sprich auch du, Teja. Warum schwiegst du bisher?" "Ich schweige, weil ich anders denke, denn ihr." Die andern staunten. Hildebrand sprach: "Wie meinst du das, mein Sohn?" "Hildebad und Totila sehen nicht die Gefahr, du und Witichis, ihr sehet sie und hoffet, ich aber sah sie laengst und hoffe nicht." "Du siehst zu schwarz, wer darf verzweifeln vor dem Kampf?" meinte Witichis. "Sollen wir, das Schwert in der Scheide, ohne Kampf, ohne Ruhm untergehen?" rief Totila. "Nicht ohne Kampf, mein Totila, und nicht ohne Ruhm, so weiss ich," antwortete Teja, leise die Streitaxt zuckend. "Kaempfen wollen wir, dass man es nie vergessen soll in allen Tagen: kaempfen mit hoechstem Ruhm, aber ohne Sieg. Der Stern der Goten sinkt." "Mir deucht, er will erst recht hoch steigen," rief Totila ungeduldig. "Lasst uns vor den Koenig treten, sprich du, Hildebrand, zu ihm wie du zu uns gesprochen. Er ist weise: er wird Rat finden." Der Alte schuettelte den Kopf: "Zwanzigmal hab ich zu ihm gesprochen. Er hoert mich nicht mehr. Er ist muede und will sterben und seine Seele ist verdunkelt, ich weiss nicht, durch welchen Schatten. - Was denkst du, Hildebad?" "Ich denke," sprach dieser sich hoch aufrichtend, "sowie der alte Loewe die mueden Augen geschlossen, ruesten wir zwei Heere. Das eine fuehren Witichis und Teja vor Byzanz und brennen es nieder, mit dem andern steigen ich und mein Bruder ueber die Alpen und zerschlagen Paris, das Drachennest der Merowinger, zu einem Steinhaufen fuer alle Zukunft. Dann
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