gen sie, auf
den Engpass stuerzten sie und weggefegt waren die Griechen als haetten sie
nie gestanden, und wir waren Sieger und frei."
Sein Auge glaenzte in stolzer Erinnerung, nach einer Pause fuhr er fort:
"Dies allein ist, was uns heute retten kann wie dazumal: fuehlen erst die
Goten, dass sie fuer jenes Hoechste fechten, fuer den Schutz jenes
geheimnisvollen Kleinods, das in Sprache und Sitte eines Volkes liegt wie
ein Wunderborn, dann koennen sie lachen zu dem Hass der Griechen, zu der
Tuecke der Welschen. Und das vor allem wollt' ich euch fragen, fest und
feierlich: fuehlt ihr es wie ich so klar, so ganz, so maechtig, dass diese
Liebe zu unsrem Volk unser Hoechstes ist, unser schoenster Schatz, unser
staerkster Schild? koennt ihr sprechen wie ich: mein Volk ist mir das
Hoechste und alles, alles andre dagegen nichts, ihm will ich opfern was ich
bin und habe, wollt ihr das, koennt ihr das!"
"Ja, das will ich, ja, das kann ich!" sprachen die vier Maenner.
"Wohl," fuhr der Alte fort, "das ist gut. Aber Teja hat Recht: nicht alle
Goten fuehlen das jetzt, heute schon, wie wir und doch muessen es alle
fuehlen, wenn es helfen soll. Darum gelobet mir, von heut' an unablaessig
euch selbst und alle unsres Volkes, mit denen ihr lebt und handelt, zu
erfuellen mit dem Hauch dieser Stunde. Vielen, vielen hat der fremde Glanz
die Augen geblendet: viele haben griechische Kleider angethan und roemische
Gedanken: sie schaemen sich, Barbaren zu heissen: sie wollen vergessen und
vergessen machen, dass sie Goten sind - wehe ueber die Thoren!
Sie haben das Herz aus ihrer Brust gerissen und wollen leben, sie sind wie
Blaetter, die sich stolz vom Stamme geloest und der Wind wird kommen und
wird sie verwehen in Schlamm und Pfuetzen, dass sie verfaulen: aber der
Stamm wird stehen mitten im Sturm und wird lebendig erhalten, was treu an
ihm haftet. Darum sollt ihr euer Volk wecken und mahnen ueberall und immer.
Den Knaben erzaehlt die Sagen der Vaeter, von den Hunnenschlachten, von den
Roemersiegen: den Maennern zeigt die drohende Gefahr und wie nur das
Volkstum unser Schild: eure Schwestern ermahnt, dass sie keinen Roemer
umarmen und keinen Roemling: eure Braeute, eure Weiber lehrt, dass sie alles,
sich selbst und euch opfern dem Glueck der guten Goten, auf dass, wenn die
Feinde kommen, sie finden ein starkes Volk, stolz, einig, fest, daran sie
zerschellen sollen wie die Wogen am Fels. Wollt ihr mir dazu helfen?"
"Ja," sprachen sie,
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