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meiner Eltern, der Zug zu denen, die da sprechen, fuehlen, leben wie ich.
Sie bleibt, sie allein, diese Volksliebe, ein Opferfeuer, in dem Herzen,
darinnen alle andre Glut erloschen, sie ist das teure, das mit Schmerzen
geliebte Heiligtum, das Hoechste in jeder Mannesbrust, die staerkste Macht
in seiner Seele, treu bis zum Tod und unbezwingbar."
Der Alte hatte sich in Begeisterung geredet - sein Haar flog im Winde - er
stand wie ein alter huenenhafter Priester unter den jungen Maennern, welche
die Faeuste an ihren Waffen ballten.
Endlich sprach Teja: "Du hast Recht, diese Flamme lodert noch, wo alles
sonst erloschen. Aber sie brennt in dir, - in uns, - vielleicht noch in
hundert andern unsrer Brueder. Kann das ein ganzes Volk erretten? Nein! Und
kann diese Glut die Masse ergreifen, die Tausende, die Hunderttausende?"
"Sie kann es, mein Sohn, sie kann es. Dank allen Goettern, dass sie's kann.
Hoere mich an. Es sind jetzt fuenfundvierzig Jahre, da waren wir Goten,
viele Hunderttausende, mit Weibern und Kindern, in den Schluchten der
Haemus-Berge eingeschlossen.
Wir lagen in hoechster Not. Des Koenigs Bruder war von den Griechen in
treulosem Ueberfall geschlagen und getoetet, und aller Mundvorrat, den er
uns zufuehren sollte, verloren: wir sassen in den Felsschluchten und litten
so bittern Hunger, dass wir Gras und Leder kochten. Hinter uns die
unersteiglichen Felsen, vor uns und zur Linken das Meer, rechts in einem
Engpass die Feinde in dreifacher Ueberzahl. Viele Tausende von uns waren dem
Hunger, dem Winter erlegen: zwanzigmal hatten wir vergebens versucht,
jenen Pass zu durchbrechen. Wir wollten verzweifeln. Da kam ein Gesandter
des Kaisers und bot uns Leben, Freiheit, Wein, Brot, Fleisch, - unter
einer einzigen Bedingung: wir sollten getrennt von einander, zu vier und
vier, ueber das ganze Weltreich Roms zerstreut werden, keiner von uns mehr
ein gotisch Weib freien, keiner sein Kind mehr unsre Sprache und Sitte
lehren duerfen, Name und Wesen der Goten sollte verschwinden, Roemer sollten
wir werden. Da sprang der Koenig auf, rief uns zusammen und trug's uns vor
in flammender Rede und fragte zuletzt, ob wir lieber aufgeben wollten
Sprache, Sitte, Leben unsres Volkes oder lieber mit ihm sterben? Da fuhr
sein Wort in die Hunderte, die Tausende, die Hunderttausende wie der
Waldbrand in die duerren Staemme, aufschrieen sie, die wackern Maenner, wie
ein tausendstimmiges, bruellendes Meer, die Schwerter schwan
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