und
macht uns die Richtung auf Warschau und damit die Unterstuetzung
Oesterreichs auf absehbare Zeit hinaus unmoeglich.
Wir muessen also vorsichtig und unternehmend zugleich sein. Diese
Doppelforderung verleiht der Anlage unserer nun beginnenden Bewegungen
ihren eigentuemlichen Charakter. In breiter Front von Willenberg bis gegen
Koenigsberg hin bauen wir unsere Front auf. Bis zum 5. September ist dies
im allgemeinen geschehen, dann geht es vorwaerts. 4 Korps (XX., XI.,
I. Reserve und Garde-Reserve) und die Truppen aus Koenigsberg, also
verhaeltnismaessig starke Kraefte, gehen gegen die Linie Angerburg-Deime,
d. h. gegen die feindliche Front vor. 2 Korps (I. und XVII.) sollen durch
das Seengebiet dringen; die 3. Reservedivision hat, als rechte Staffel
unseres umfassenden Fluegels, suedlich der masurischen Seen herum zu folgen,
waehrend die 1. und 8. Kavalleriedivision sich hinter den Korps zum
Losreiten bereit halten, sobald die Seenengen geoeffnet sind. Das sind die
Kraefte gegen Rennenkampfs Flanke. Also andere Verhaeltnisse wie bei den
Bewegungen, die zum Siege von Tannenberg fuehrten. Die Sicherheit gegen
Rennenkampfs starke Reserven veranlasst uns zu dieser Gruppierung der
Kraefte. Auf diese Weise breitet sich unser Angriff in der Staerke von
14 Infanteriedivisionen trotzdem noch auf ueber 150 km Front aus. Wird der
Gegner sie zerreissen?
Wir naehern uns am 6. und 7. den russischen Verteidigungslinien und
beginnen klarer zu sehen. Starke russische Massen bei Insterburg und
Wehlau, vielleicht noch staerkere noerdlich Nordenburg. Sie bleiben zunaechst
unbeweglich und stoeren unsere Kampfentwickelung vor ihrer Front nicht.
Unsere beiden rechten Korps, das I. und XVII., beginnen am 7. September
die Seenkette zu durchbrechen, die 3. Reservedivision schlaegt bei Bialla
in glaenzendem Gefecht die Haelfte des XXII. russischen Korps in Truemmer.
Wir treten in die Krisis unserer neuen Operation ein. Die naechsten Tage
muessen zeigen, ob Rennenkampf entschlossen ist, zum Gegenangriff zu
schreiten, ob sein Wille hierzu so stark ist, wie seine Mittel es sind. Zu
seiner an sich schon bedeutenden bisherigen Ueberlegenheit scheinen drei
weitere Reservedivisionen das Schlachtfeld erreicht zu haben. Erwartet der
russische Fuehrer noch mehr? Russland hat mehr als 3 Millionen Kampfsoldaten
an seiner Westfront; die oesterreichisch-ungarische Heeresmacht und wir
zaehlen demgegenueber kaum ein Dritteil.
Am 8. September entbrennt d
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