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schien. Auf die Lage in der Tuerkei komme ich spaeter zurueck. Politische Lage Nicht nur die ersten Eindruecke ueber die militaerische, sondern auch diejenigen ueber die politische Gesamtgestaltung beduerfen einer kurzen Darlegung. Ich beginne mit den Verhaeltnissen in unserem eigenen Vaterlande. Als mir die Leitung der Operationen uebertragen wurde, hielt ich die Stimmung in unserer Heimat zwar nicht fuer verzagt, aber doch fuer ernst. Kein Zweifel, dass man dort durch manche kriegerischen Vorgaenge der letzten Monate enttaeuscht war. Dazu kam, dass sich die Not des taeglichen Lebens wesentlich gesteigert hatte. Besonders bitter litt der Mittelstand unter den fuer ihn ungewoehnlich nachteiligen wirtschaftlichen Verhaeltnissen. Die Lebensmittel wurden immer knapper zugewiesen, die Ernteaussichten waren maessig. Die Kriegserklaerung Rumaeniens bedeutete unter diesen Verhaeltnissen eine weitere Mehrbelastung des heimatlichen Kriegswillens. Doch war das Vaterland augenscheinlich auch jetzt zum Durchhalten bereit. Wie lange und wie stark diese Stimmung anhalten werde, liess sich freilich nicht vorhersagen. Der Verlauf der kriegerischen Ereignisse der naechsten Zeit musste in dieser Hinsicht entscheidend wirken. Was die Beziehungen Deutschlands zu seinen Verbuendeten betrifft, so sollten wir diese nach den propagandistischen Aeusserungen der gegnerischen Presse waehrend des Krieges schrankenlos beherrschen. Es wurde behauptet, wir hielten Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und die Tuerkei sozusagen am Halse fest, bereit sie zu wuergen, wenn sie nicht taten, was wir wollten. Und doch konnte es kaum eine groessere Entstellung des wirklichen Sachverhaltes geben, als sie in dieser Behauptung lag. Ich glaube, dass sich nirgends die Schwaeche Deutschlands im Vergleich zu England deutlicher zeigte, als in der Verschiedenheit der politischen Einwirkungen auf die beiderseitigen Bundesgenossen. Wenn zum Beispiel das offizielle Italien es jemals gewagt haette, offen Friedensneigungen ohne britische Erlaubnis zu zeigen, so war England jeder Zeit imstande, diesen Verbuendeten einfach durch Hunger zur Fortsetzung der einmal eingeschlagenen Politik zu zwingen. Aehnlich stark und unbedingt herrschend war Englands Stellung Frankreich gegenueber. Unabhaengiger war in dieser Beziehung wohl nur Russland; aber auch die politische Selbstaendigkeit des Zarenreiches fand aus wirtschaftlichen und finanziell
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