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preussisch-polnischen Volksteile erhalten haben. Nie also wuerde Dankesschuld, sofern eine solche in der Politik ueberhaupt anerkannt wuerde, das neu errichtete freie Polen von einer Irredenta in unseren angrenzenden Landesteilen abgehalten haben. Von welcher Seite man auch das polnische Problem zu loesen versuchte, immer musste Preussen-Deutschland der leidtragende Teil sein, der die politische Zeche zu zahlen hatte. Oesterreich-Ungarns Staatsleitung schien dagegen in der Schoepfung eines freien geeinigten Polens keine Gefahr fuer das eigene Staatswesen zu befuerchten. Einflussreiche Kreise in Wien wie in Budapest glaubten vielmehr, dass es moeglich sein wuerde, das katholische Polen dauernd an die Doppelmonarchie zu fesseln. Bei der grundsaetzlich deutschfeindlichen Haltung der Polen schloss diese oesterreichische Politik eine schwere Gefahr fuer uns in sich. Es war nicht zu verkennen, dass hierdurch die Festigkeit unseres Buendnisses in Zukunft einer auf die Dauer unertraeglichen Belastungsprobe ausgesetzt werden wuerde. Die Oberste Heeresleitung durfte diesen politischen Gesichtspunkt bei ihrer Sorge um unsere zukuenftige militaerische Lage an der Ostgrenze unter keiner Bedingung aus dem Auge verlieren. Aus all diesen politischen wie militaerischen Erwaegungen haette sich meines Erachtens fuer Deutschland die Lehre ergeben, an der polnischen Frage moeglichst wenig zu ruehren oder sie wenigstens, wie man sich in solchen Faellen ausdrueckt, dilatorisch zu behandeln. Dies war aber von deutscher Seite leider nicht geschehen. Die Gruende, warum wir aus der gebotenen Vorsicht heraustraten, sind mir unbekannt. Zwischen der deutschen und oesterreichisch-ungarischen Reichsleitung war naemlich Mitte August 1916 in Wien eine Vereinbarung getroffen worden, nach welcher baldmoeglichst die oeffentliche Verkuendigung eines selbstaendigen Koenigreichs Polen mit erblicher Monarchie und konstitutioneller Verfassung erfolgen sollte. Diese Abmachung hatte man dadurch fuer uns Deutsche schmackhafter zu machen versucht, dass die beiden Vertragschliessenden sich verpflichtet hatten, keinen Teil ihrer einstmals polnischen Landesteile dem neuen polnischen Staat zufallen zu lassen, und dass Deutschland die oberste Fuehrung der einheitlichen polnischen Zukunftsarmee zugesprochen erhielt. Beide Zugestaendnisse hielt ich fuer Utopien. Durch diese oeffentliche Verkuendigung wuerden die politischen Verhaeltnisse im Rueckengebiet unserer Ostf
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