rmenier einen elenden
Erschoepfungstod fanden, wird wohl niemals mehr festzustellen sein. Die
Tragik in der Geschichte des braven anatolischen Soldaten, dieses
Kernmenschen des osmanischen Reiches, wurde durch dieses massenhafte
Hinsterben infolge aller denkbaren Entbehrungen um ein weiteres Kapitel
erweitert. - Ob es das letzte gewesen ist?
Die Friedensfrage
Mitten in den Vorbereitungen zum rumaenischen Feldzug trat an mich die
Friedensfrage heran. Diese war, soweit mir bekannt, durch den
oesterreichisch-ungarischen Aussenminister Baron Burian ins Rollen gebracht.
Dass ich einem solchen Schritt alle meine menschlichen Zuneigungen
entgegenbrachte, bedarf fuer den Kenner meiner Person und meiner Auffassung
vom Kriege wohl keiner weiteren Versicherung. Im uebrigen gab es fuer mich
bei der Mitwirkung in dieser Frage nur Ruecksichten auf meinen Kaiser und
mein Vaterland. Ich hielt es fuer meine Aufgabe, bei der Behandlung und
versuchten Loesung des Friedensgedankens dafuer zu sorgen, dass weder Heer
noch Heimat irgendwelchen Schaden litten. Die Oberste Heeresleitung hatte
bei der Festsetzung des Wortlautes unseres Friedensangebotes mitzuwirken;
eine ebenso schwierige als undankbare Aufgabe, bei der der Eindruck der
Schwaeche im In- und Ausland wie auch alle Schroffheiten des Ausdrucks
vermieden werden sollten. Ich war Zeuge, mit welch tiefinnerem
Pflichtbewusstsein Gott und den Menschen gegenueber sich mein Allerhoechster
Kriegsherr der Loesung dieser Friedensanregung hingab; und glaube nicht,
dass er ein voelliges Scheitern dieses Schrittes fuer wahrscheinlich hielt.
Mein Vertrauen auf das Gelingen war dagegen von Anfang an recht gering.
Unsere Gegner hatten sich foermlich in ihren Begehrlichkeiten ueberboten,
und es schien mir ausgeschlossen, dass eine der feindlichen Regierungen von
den Versprechungen, die sie sich gegenseitig und ihren Voelkern gemacht
hatten, freiwillig zuruecktreten koennte und wuerde. Durch diese Ansicht
wurde aber mein ehrlicher Wille zur Mitarbeit an diesem Werke der
Menschlichkeit nicht beeintraechtigt.
Am 12. Dezember wurde der uns feindlichen Welt unsere Bereitschaft zum
Frieden verkuendet. Wir fanden in der gegnerischen Propaganda wie in den
gegnerischen Regierungslagern als Antwort nur Hohn und Abweisung.
Unserem eigenen Friedensschritte folgte eine gleichgerichtete Bemuehung des
Praesidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika auf dem Fusse. Die
Ob
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