ilen noch verfuegbar gemacht werden konnte. Gegen
Rumaenien glaubte man keine Kraefte freimachen zu koennen. Man vertrat den an
sich richtigen Grundsatz, von Streitkraeften, die auf den augenblicklichen
Schlachtfeldern dringend benoetigt waren, nichts aus politischen Gruenden
brachliegen zu lassen.
So kam es, dass die rumaenische Kriegserklaerung am 27. August uns dem neuen
Feind gegenueber in einer nahezu voellig wehrlosen Lage traf. Ich bin auf
diese Entwicklung der Verhaeltnisse deswegen ausfuehrlicher eingegangen, um
die Entstehung der grossen Krisis verstaendlich zu machen, in der wir uns
seit dem genannten Tage befanden. Das Bestehen einer solchen kann auch
angesichts der spaeteren erfolgreichen Durchfuehrung des Feldzuges nicht gut
bestritten werden.
Wenn auch von seiten des Vierbundes nur unzureichende Vorbereitungen
getroffen werden konnten, um der rumaenischen Gefahr zu begegnen, so hatten
sich doch seine verantwortlichen militaerischen Fuehrer selbstredend ueber
die beim eintretenden Kriegsfall zu treffenden Massnahmen fruehzeitig
geeinigt. Am 28. Juli 1916 hatte zu diesem Zwecke eine Besprechung der
Heereschefs Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und Bulgariens zu Pless
stattgefunden. Sie fuehrte zur Aufstellung eines Kriegsplanes, in dessen
entscheidender Ziffer 2 es woertlich heisst:
"Schliesst Rumaenien sich der Entente an: schnellstes, kraeftigstes
Vorgehen, um Krieg von bulgarischem Boden sicher, von
oesterreichisch-ungarischem, soweit irgend moeglich, fernzuhalten und nach
Rumaenien hineinzutragen. Hierzu
a) demonstrative Operationen deutscher und oesterreichischer Truppen
von Norden her, zwecks Fesselung starker rumaenischer Kraefte;
b) Vorstoss bulgarischer Kraefte von der Dobrudschagrenze gegen die
Donauuebergaenge von Silistria und Tutrakan zum Schutze der rechten
Flanke der Hauptkraefte;
c) Bereitstellung der Hauptkraefte zum Uebergang ueber die Donau bei
Nikopoli zwecks Offensive gegen Bukarest."
In einer kurz darauf folgenden Zusammenkunft mit Enver Pascha in Budapest
wurde auch die Teilnahme der Tuerken an einem etwaigen rumaenischen Feldzug
festgelegt. Enver verpflichtete sich zur baldigen Bereitstellung von zwei
osmanischen Divisionen fuer den Einsatz auf der Balkanhalbinsel.
Dieser Kriegsplan gegen Rumaenien erfuhr, so lange mein Vorgaenger noch die
Zuegel der Heeresleitung in der Hand hatte, keine Aenderung. Wohl aber fand
noch ein wiederhol
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