ter Gedankenaustausch darueber zwischen den einzelnen
Feldheereschefs statt. Auch Generalfeldmarschall von Mackensen, der zur
Fuehrung der suedlich der Donau bereitgestellten Kraefte bestimmt war, wurde
zur Sache gehoert. Bei diesen Gelegenheiten zeichneten sich zwei
Gedankenrichtungen deutlich ab. Generaloberst von Conrad vertrat diejenige
eines ruecksichtslosen sofortigen Vorgehens auf Bukarest, General Jekoff
diejenige eines Feldzugsbeginns in der Dobrudscha. Die Kraefte suedlich der
Donau waren bei Kriegsausbruch noch viel zu schwach, um die an dieser
Front beabsichtigte Doppelaufgabe, naemlich Donauuebergang und Angriff gegen
Silistria und Tutrakan, gleichzeitig durchfuehren zu koennen.
Am 28. August erging von meinem Vorgaenger an Generalfeldmarschall von
Mackensen der Befehl zum baldmoeglichsten Angriff. Richtung und Ziel
blieben dem Feldmarschall ueberlassen.
So fand ich am 29. August bei der Uebernahme der Operationsleitung die
militaerische Lage gegenueber Rumaenien. Sie war schwierig.
Wahrlich, noch niemals war einem verhaeltnismaessig so kleinen Staatswesen
wie Rumaenien, eine weltgeschichtliche Entscheidungsrolle von gleicher
Groesse in einem ebenso guenstigen Augenblicke in die Haende gelegt. Noch
niemals waren starke Grossmaechte wie Deutschland und Oesterreich in gleicher
Gebundenheit der Kraftentfaltung eines Landes ausgeliefert, das kaum ein
Zwanzigstel der Bevoelkerung der beiden Grossstaaten zaehlte, wie im jetzt
vorliegenden Falle. Auf Grund der Kriegslage haette man annehmen koennen,
dass Rumaenien nur zu marschieren brauchte, wohin es wolle, um den Weltkampf
zugunsten derjenigen Staaten zu entscheiden, die seit Jahren vergeblich
gegen uns anstuermten. Alles schien davon abzuhaengen, ob Rumaenien gewillt
war, von seiner augenblicklichen Staerke einigermassen Gebrauch zu machen.
Nirgends schien diese Tatsache klarer erkannt, lebhafter gefuehlt und mehr
gefuerchtet zu werden, als in Bulgarien. Seine Regierung zoegerte mit dem
Kriegsentschluss. Darf ihr daraus ein Vorwurf gemacht werden? Als dann aber
am 1. September der bulgarische Kriegsentschluss zu unseren Gunsten
gefallen war, trat das Land mit all seinen Kraeften und mit dem ganzen Hass
seiner Volksseele, der im Jahre 1913 aus dem rumaenischen Ueberfall in den
Ruecken des gegen Serbien und Griechenland schwer ringenden Landes
entsprungen war, an unsere Seite. Der moerderische Tag von Tutrakan gab den
ersten Beweis fuer die kriegswillige Sti
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