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hen Abstufungen. Es war oft sehr schwer, einen Zusammenhang zwischen den mir vorgetragenen Anliegen und meiner dienstlichen Stellung zu konstruieren. Um nur zwei von den hundertfachen Beispielen herauszugreifen, so wurde es mir nie klar, was ich als Chef des Generalstabes des Feldheeres mit der an sich ja dringend notwendigen Muellabfuhr einer Provinzialstadt oder mit dem verloren gegangenen Taufschein einer deutschen Chilenin zu tun haben sollte. Trotzdem wurde in beiden Faellen meine Hilfe beansprucht. Zweifellos lag ja in derartigen brieflichen Anliegen ein ruehrendes, wenn auch manchmal etwas naives Vertrauen auf meinen persoenlichen Einfluss. Wo ich Zeit und Gelegenheit hatte, half ich gern, wenigstens mit meiner Unterschrift. Weitergehende Eigenleistungen glaubte ich mir freilich meist versagen zu muessen. Um die Mittagsstunde war ich regelmaessig zum Vortrag bei Seiner Majestaet dem Kaiser befohlen. Hierbei entwarf General Ludendorff das Bild der Lage. Bei wichtigeren Entschluessen uebernahm ich selbst den Vortrag und erbat, sofern solches notwendig war, die kaiserliche Genehmigung unserer Plaene. Das hohe Vertrauen des Kaisers entband uns in allen nicht grundsaetzlichen Fragen von einer besonderen Allerhoechsten Zustimmung. Seine Majestaet begnuegte sich uebrigens auch bei Vorschlaegen ueber neue Operationen allermeist mit der Entgegennahme meiner Begruendungen. Ich erinnere mich keines Gegensatzes, der nicht schon waehrend des Vortrags durch meinen Kriegsherrn ausgeglichen wurde. Das ausgezeichnete Gedaechtnis des Kaisers fuer Kriegslagen unterstuetzte uns bei diesen Vortraegen in hohem Masse. Seine Majestaet studierte nicht nur die Karten mit groesster Genauigkeit, sondern nahm auch persoenliche Einzeichnungen vor. Die Zeit des mittaeglichen Vortrages vor dem Kaiser wurde vielfach auch zu Besprechungen mit Vertretern der Reichsleitung ausgenutzt. Nach Beendigung des Kaiservortrages vereinigte der Mittagstisch die Offiziere meines engeren Stabes um mich. Die Essenszeit wurde auf das unbedingt noetige Mass beschraenkt. Ich hielt darauf, dass meine Offiziere Zeit gewannen, sich nachher etwas zu ruhen oder sonstwie in ihrer Taetigkeit auszuspannen. Zu meinem wiederholten persoenlichen Bedauern konnte ich von dieser Kuerzung der Essenszeit auch dann nicht absehen, wenn wir Gaeste bei uns zu Tische hatten. Die Ruecksicht auf die Erhaltung der Arbeitskraft meiner Mitarbeiter musste ich geselligen Formen voranstelle
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