ass er selbst mir offen entgegenkam.
Die Zahl unserer Gaeste war gross. Wir waren nur wenige Tage ohne solche.
Nicht nur Deutschland und seine Verbuendeten, sondern auch die Neutralen
stellten ein betraechtliches Kontingent. Oftmals machten unsere Reihen bei
Tisch den Eindruck eines bunten Voelkergemisches, und es traf sich auch,
dass christliche Wuerdentraeger mit mohammedanischen Glaeubigen Stuhl an Stuhl
sassen. Leute aller Staende und Parteirichtungen fanden herzliche Aufnahme.
Ich widmete allen gern meine knappe Freizeit. Unter den Politikern gedenke
ich mit Vorliebe des Grafen Tisza, der mich im Winter 1916/17 in Pless
aufsuchte. Aus seinem Wesen sprach die ungebrochene Kraft seines Willens,
ein gluehendes patriotisches Gefuehl. Auch andere Politiker aller
Schattierungen aus unseren und unserer Verbuendeten Laendern sprachen bei
mir vor. In ihren Denkrichtungen mir vielfach fremd, in ihren Gefuehlen fuer
die gemeinsame grosse Sache aber damals gleichgeartet. Ich erinnere mich so
mancher warmer patriotischer Worte beim Abschied. Ich drueckte in meinem
Kreise die schwielig kraeftigen Haende von Handwerkern und Arbeitern und
freute mich ihres offenen Blickes und ihrer aufrichtigen Rede. Vertreter
fuehrender Industrien und Maenner der Wissenschaft setzten uns in Kenntnis
von neuen Erfindungen und Gedanken und schwaermten von kuenftigen
wirtschaftlichen Plaenen. Sie klagten wohl auch ueber den engen
Bureaukratismus der Heimat und ueber die Beschraenkung der Mittel zur
Verwirklichung ihrer Ideen. Bureaukraten andrerseits jammerten ueber die
geldfressende Begehrlichkeit gefuerchteter Phantasten und ueber die
uferlosen Plaene von Erfindern. Ich erinnere mich der interessierten Fragen
eines heimatlichen recht hohen Finanzbeamten, der die Preise eines
Schusses jeden Geschuetzkalibers wissen wollte, um daraus die ungefaehren
Kosten einer Schlacht zu berechnen. Er hat mich mit dem Ergebnis seines
Kalkuls verschont, wohl in der Befuerchtung, dass ich deswegen den
Munitionsverbrauch doch nicht einschraenken wuerde.
Nicht nur Notwendigkeiten, Sorgen und Arbeit fanden zu uns den Weg, auch
Neugierde suchte Eintritt. Oft lachte ich im stillen ueber verlegene
Redensarten, mit denen so manches Erscheinen Rechtfertigung finden wollte.
Ob das Ergebnis solcher Besuche stets den gehegten Erwartungen entsprach,
wage ich nicht in allen Faellen zu bejahen. Im Gegensatz hierzu war mir
manch praechtiger Truppenoffizier, der die Merkmale schw
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