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en schliessen. Sehe ich sie an, merke ich gleich, dass sie Schumann nur spielt. Bei Chopin darf ich ihr schon zusehen. Da ist diese vornehme Grazie des aristokratischen Salons, die zu ihr gehoert. Und nun gar Weber oder Liszt. Da sitzt sie im Sattel. Und wie reitet sie! * * * * * Es ist eigentlich beleidigend, dieses Vertrauen, das der Graf mir schenkt. Aber nach meiner neulichen grossen Pauke fuer die Aristokratie und meiner kategorischen Erklaerung, dass eine Mesalliance gegen meine Grundsaetze waere, muss er mich natuerlich fuer ungefaehrlich halten. Sie koennen ruhig schlafen, Herr Graf. * * * * * Ein Zeichen, dass ich nicht verliebt bin: ich habe mit ihr ueber die Liebe philosophiert. Sie benahm sich eigen dabei. Etwas spoettisch. Sie ist zu gesund fuer meine Philosophie. (Bedenkliches Postskriptum: Du machst dir klar, dass du nicht verliebt bist. Hm!) (PS. II. Du machst bedenkliche Bemerkungen, folglich bist du nicht verliebt. Der Beweis ist geglueckt, was mir sehr lieb ist, denn ich will mich nicht in sie verlieben.) * * * * * Dass auch ich gerade diesen aristokratischen Tick haben muss, ich, der vielmehr zu den Bauern, zu den Fischern gehoert. Ob wirklich etwas dran ist, dass mein Urgrossvater muetterlicherseits von Adel war, alter kurlaendischer Adel? Die Sache ist sehr zweifelhaft, eine alte Familiensage. Ohne Dokumente. Aber vielleicht bin ich der lebendige Beweis, vielleicht rollt ein versprengter Tropfen Adelsblut in meinen Adern. Dickes Bauernblut, von irgendwoher ein paar Tropfen Kuenstlerblut, Zigeunerblut, und in dieser trueben Mischung, mitgeschwemmt, dies eine aristokratische Blutkuegelchen. Das ganze etwas mit Alkohol versetzt. Ein famoser Lebenssaft. Ich haette wohl Lust, mich einmal gruendlich zur Ader zu lassen. * * * * * Traum, Schaum. Traeume sind Schaeume, hier wie dort Hoert man solch ueberkluges Wort, Aber dem Leben farbleuchtenden Saum Leiht nur goldener Traum wie Schaum. Traeume sind Schaeume! O jugendlich Schaeumen. Schaeume sind Traeume! O jugendlich Traeumen. Schaeumendes Kraefteueberfliessen, Traeumendes Seele in Seele sich giessen. Traeume sind Schaeume, Wen sie verlassen, Dem muesste das Leben farblos erblassen. Nur, wem das Leben wie Schaum und Traum, Bricht sich goldene
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