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ar es unter seinen besorgten, fragenden Blicken?--eine tiefe Roete ueberflutete sie, ihre Blicke wurden unsicher, hilflos; sie schlug die Haende vors Gesicht, und mit gepresster Stimme sagte sie leise: "Warum quaelen Sie mich so?" "Fides!" rief er. Aber sie eilte an ihm vorueber, liess sich auf die Bank fallen, legte den Kopf auf den Tisch, und das Gesicht in beide Haende drueckend, weinte sie krampfhaft. "Fides!" Er kniete neben ihr, zitternd, bebend vor Erregung, suchte ihre Hand, erhob sich wieder und sprach, ueber sie hingebeugt, auf sie ein. "Nein, nein, o nicht," stammelte er. "Was ist dies alles--Komtesse. Aber nein--Fides, liebe, liebe Fides." Und wieder lag er vor ihr auf den Knien. 16. Es regnete, regnete immer staerker, der ganze Himmel schien sich aufloesen zu wollen. Das angewelkte Laub konnte sich unter diesem bestaendigen Angriff der Wassermassen nicht halten, loeste sich und fiel auf die aufgeweichte Erde, in den Kot der Wege und in die hundert kleinen und grossen Pfuetzen. Es war, als wollte dieser Tag die letzten Reste des Sommers wegschwemmen. Randers lief immer gerade aus, eine Stunde lang, zwei Stunden. Das Nass rann in Stroemen und kleinen Baechen von seinem Regenrock, sammelte sich auf seiner weissen, durchweichten Muetze, rieselte ueber deren schwarzen Schirm, spritzte von unten bei jedem Schritt an ihm hinauf, dass Stiefel und Beinkleider ganz kotig waren. Aber er lief immer drauf los. War das nicht der Weg nach Suessen? Aber es war ja gleichgueltig. Er wollte ja nur seinem "Glueck" entlaufen, diesem wunderlichen Glueck, das ihn quaelte, ihn aengstigte, sich wie eine eiserne Klammer um sein Herz legte, wie ein gluehender Nagel sich ihm ins Hirn bohrte. O, wie er gluecklich war! Warum jauchzte er nicht laut auf? Hatte er nicht eine reizende Braut? Und eine koestliche Zukunft? Schwiegersohn des Grafen Bruckner! Was wuerden sie alle fuer Augen machen. Also doch eine Adelige. Ja, ja der Randers! Nein, und tausendmal nein! Er konnte dieses Opfer nicht von ihr annehmen. Frau Doktor Randers! Was konnte er ihr dafuer bieten? Aus eigenem? Eine grosse, dauernde Leidenschaft, eine bestaendige, alles wettmachende Liebe? Wuerde er nicht nur ihr Geliebter sein, von ihrer Liebe leben? Der Geheiratete sein? Sie hatte sich mal diesen Luxus erlauben koennen, einen simpeln Buergerlichen ohne Stellung und Vermoegen zu nehmen, weil er ihr gefiel. Sie wuerde i
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