lnde blitzende Wasser, die funkelnden kleinen Rillen.
Aber er lief hier ums Leben, floh durch all die Sonne vor der schwarzen
Nacht, die nicht endet.
Und doch, diese Sonne milderte die Schrecken, nahm dem Watt das
Unheimliche.
Aber das Wasser konnte sie nicht aufhalten. Das stroemte von allen Seiten
zusammen, ueberholte den Laufenden, schloss ihn auf einer Sandbank ein,
warf sich zwischen ihn und den Strand und blitzte ihm in dem hellen
Glanz des wachsenden Tages triumphierend entgegen.
Randers blieb ruhig. Das Terrain laengs der Kueste kannte er. Es war da
noch einmal tief. Das Wasser wuerde ihm vielleicht bis an den Hals gehen,
er wuerde schwimmen muessen.
Schwimmen bei der Flut?
Einerlei, sich ihr anvertrauen. Es wird ihn ein bisschen herumwirbeln
und werfen. Aber seine Arme waren geuebt, und irgendwo wuerde er festen
Fuss fassen.
Aber er getraute sich's nachher doch nicht, lief an dem reissenden,
rollenden Strom hin, suchte eine seichtere Stelle. Und zuletzt musste
er's wagen.
Alles ab! Ganz nackt, die Zaehne zusammen, jede Muskel krampfhaft
gespannt, warf er sich in die Wellen, tauchte auf, wurde fortgerissen,
strandlaengs, und wieder zurueck, wieder abseits, sah die Entfernung
zwischen sich und dem Strand wachsen.
Er warf sich auf den Ruecken, schoepfte Atem, warf sich wieder herum und
begann den Kampf aufs neue.
Und es gelang ihm. Er fuehlte festen Boden unter den Fuessen, taumelte
mechanisch weiter, fuehlte sich ohnmaechtig werden und fiel kraftlos
vornueber.
Eine blaugruene, schaumgekroente, wogende See rollte ueber dem Watt. Die
Moewen kreisten darueber und leuchteten in der Sonne, schossen herab,
neigten ihre grossen Schwingen und stiegen mit einem leisen, pfeifenden
Laut wieder auf.
Moiken fand Randers im Schlick. Er lag auf der Seite, der Kopf hing
schlaff herab, und mit den Fuessen spielte noch die Flut und warf sie hin
und her.
Moiken zog ihn vollends aufs Trockene. Er atmete noch. Schreiend lief
sie nach Huelfe.
26.
Randers war noch sehr elend nach den Fiebernaechten, mit denen er Helga
erschreckt hatte. Es war ein kraftloser Druck, mit dem er ihre Hand
umschloss. Sie liess ihm diese kalte Hand; sie war so kalt, dass es ihn
bis ans Herz fror.
"Sie duerfen nicht gehen," sagte er.
"Ich muss. Sie wissen es. Ihr Herz ist nicht frei, ist an die
Vergangenheit gebunden. Ich will nicht, dass Sie einst bereuen."
"Fiebertraeume," rief er.
"Quaelen Sie mich nic
|