t ihm die
Einsamkeit, die ihm Lebensbeduerfnis ist. Er war frueher Musiker bei der
Matrosenkapelle. Ein Sonderling, verrueckt! Natuerlich! Ich aber verstehe
ihn. Die Frau versteh ich freilich auch. Er wird ihr eines Tags
nachgeben und seinen Posten quittieren, wieder unter die Leute gehen. Es
ist immer die Frau, die den Mann sich nicht ausleben laesst, so oder so.
Sie tut mir uebrigens leid.
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Die Musik, vor allem die nordische, kann einen so weit bringen,
Leuchtturmwaechter zu werden. Musik, diese Allerweltssprache, die jeder
versteht; sie sollte also verbinden, ausgleichen. Mich aber isoliert
sie. Ein Beethovensches Adagio isoliert mich, fuehrt mich ganz auf mich
selbst zurueck. Ich moechte nach jeder Musik, die mich voellig ergriffen
hat, in die Einsamkeit.
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Das Schauspiel der intelligenten, geistvollen Schriftsteller, die gerne
Dichter sein wollen. Aber das ist ihnen versagt. So ein reines einfaches
Gemuet, das an intellektuellem Besitz nicht den zehnten Teil in die
Wagschale zu werfen hat, findet Toene, die einen den ganzen Geistreichtum
der andren vergessen lassen, als etwas von dieser Welt. Jene Toene aber
stammen aus einer Welt, fuer deren Seligkeiten alle Paepste und Koenige
dieser Welt ihre Kronen und Throne geben wuerden.
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Dichter und Propheten, ihnen ist der Himmel offen.
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Schaffenslust und Schaffensqualen. Ja, aber so aus dem Vollen schaffen
koennen, diese goettliche Freude, diese froehliche Goettlichkeit, wiegt das
nicht alle Qualen auf? Aber dagegen die Qualen der Halben, die nur ein
versprengter Tropfen des heiligen Oels traf. Wollen, wollen und nicht
koennen. Gluehen, aber es wollen keine Flammen werden.
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Das denk ich mir die groesste Vaterfreude: einen Sohn haben, in dem das,
was in einem gluehte, Flamme ward. In dem hellen leuchtenden Tag seine
Naechte und Traeume wiedererkennen, seine gebaerenden, schmerzlichen
Naechte.
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Wenn ich von Fides traeume, ist es immer dieselbe Situation. Wir gehen
zusammen durch ein reifes Kornfeld. Der Himmel glueht in einem sanften
Abendrot. Wir sprechen nicht, gehen nur stumm nebeneinander, bis sie
allmaehlich wie ein Schatten vor mir entschwebt, nach der Seite hin
wegrueckt. Wie die Entfernung waechst, ihre G
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