estalt undeutlicher wird,
waechst eine seltsame Angst in mir; ich will ihr zurufen, aber die Stimme
versagt. Schon drei- oder viermal hatte ich diesen Traum. Nur einmal
vermischte sie sich mit Moikens Bild, und ich trank ihre Kuesse von
Moikens Lippen.
9.
Im Rantumer Krug waren Gaeste eingekehrt. Moiken hatte alle Haende voll zu
tun, als auch Randers nach einer langen Duenenwanderung etwas ermuedet
eintrat. Im Gastzimmer sassen ein paar Maenner von Rantum beim
Kaffeepunsch; im Hinterzimmer, der guten Stube mit den weichen
Polstermoebeln, sass eine Dame vor einem Teller mit Spiegeleiern.
Randersens erster Gedanke war: Spiegeleier? Sieh, darauf haettest du auch
Appetit.
Aber dann nahm ihn natuerlich die Dame ganz in Anspruch. Eine Fremde? Um
diese Zeit?
Er stand ein paar Sekunden unschluessig in der Tuer, zwischen den beiden
Zimmern. Er sah sich nach den Kaffeepunschtrinkern um.
Das war ja Jens Petersen Dirks.
"Tag, Herr Dirks!"
Er sagte das so laut, dass die Dame, die nach einem fluechtigen Blick auf
ihn ihre ganze Aufmerksamkeit wieder den Eiern zugewandt hatte, ihn
verwundert ansah.
Moiken kam aus der Kueche mit einem Teller voll Butterbrot fuer die
Rantumer.
"Sagen Sie mal, kann man Spiegeleier bekommen?" fragte er, lauter als
notwendig war.
Er ging haendereibend auf sie zu und trat auf, als ob er kalte Fuesse
haette.
Er setzte sich an einen freien Tisch, stand aber gleich wieder auf.
"Wollen Sie mir's da hineinbringen, Moiken?"
Er ging ins andere Zimmer.
"Gnaediges Fraeulein erlauben?"
Er schnarrte wie ein Leutnant, machte zwei kurze schnelle Verbeugungen
und liess sich an einem Nebentisch nieder.
Die Dame sagte nichts, warf nur einen kurzen, forschenden Blick zu ihm
hinueber.
"Warm heute draussen, gnaediges Fraeulein."
Es klang beinah hastig.
Sie hatte gerad ein Stueckchen Brot in den Mund geschoben und konnte
nicht gleich antworten, als Moiken hereintrat und ihm etwas ins Ohr
sagte.
Randers sprang sofort auf.
"Ach, ich bitte um Entschuldigung. Das wusste ich nicht," schnarrte er.
"Bitte sehr, ich habe kein Recht, Sie hier zu vertreiben," sagte die
Fremde.
Aber Randers zog sich mit einer Verbeugung ins andere Zimmer zurueck.
"Wer ist denn das?" fragte er Moiken.
Moiken setzte sich einen Augenblick ihm gegenueber.
Sie zuckte mit den Achseln.
"Von Wenningstedt. Sie sagte, ob wir nicht ein Zimmer haetten, wo sie
allein essen koennte."
"Scho
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