s dabei heraus. Andere wuerden
zufrieden damit sein und sich ein bescheidenes Haeuschen mit allerlei
Ruhmesflitter daraus aufbauen. Ich aber will kein Haeuschen, ich will ein
Haus mit einem stolzen Turm darauf. Und dazu reicht's nicht."
"Sie sind zu bescheiden."
"Ich kenne mich und richte mich ein.--Und dann hab ich's ja nicht
noetig," setzte sie leiser hinzu.
"Aber Naturen wie Sie muessen doch einen Beruf haben, eine Aufgabe!"
"Das sagen Sie?"
Es klang wie Spott.
Er erroetete.
"Ach ich. Ich bin verfehlt, verpfuscht."
"Und wer traegt die Schuld?"
"Ich selbst natuerlich."
Sie sagte nichts und malte mit der Hand Kreise in den Sand.
"Etwas natuerlich auch die Verhaeltnisse," setzte er hinzu.
"Die muss man meistern."
"Das geht nicht immer."
"Man muss wissen, was man will und was man kann.
"Und wenn man was will, was man nicht kann?"
"Das ist ja ein grosses Unglueck."
"Man kann nichts dafuer."
"Na--"
Sie brach kurz ab.
"Sie meinen doch?" fragte er.
"Ja, mit der Zeit muss man doch zur Erkenntnis kommen. Einsehen, was man
ist, wer man ist. Und dann heisst's, seinen Pflock einschlagen, so, hier
wirkst du, hier ist dein Land."
"Wenn aber diese Erkenntnis zu spaet kommt?"
"Was nennen Sie zu spaet?"
"Nun, so in meinen Jahren."
"Freilich, im Greisenalter."
Sie lachte spoettisch, und er stimmte herzlich ein.
"Also zur Erkenntnis sind Sie doch schon gekommen?" sagte sie etwas
boshaft.
"Dass ich nicht kann, was ich moechte? Ja."
"Was moechten Sie denn?"
Er besann sich einen Augenblick und sagte dann wie im Scherz:
"Heiraten."
Sie lachte laut auf.
"Und warum koennen Sie es nicht?"
"Weil ich keine Frau finde."
"Die Ihrer wert ist?"
"Die zu mir passt."
"Und, wie muss dies begnadete Wesen geschaffen sein?"
"Ja wenn ich das nur wuesste."
17.
Randers an Gerdsen.
Lieber Freund, wie steht's mit unserm Roman? Fuer heute nur diese
Anfrage. Ein neues Kapitel faengt an!!
18.
Gerd Gerdsen an Randers.
Lassen Sie endlich von sich hoeren? Ihr Schweigen war mir raetselhaft.
Also wieder im Netz? Ich glaube, Sie leben ein wenig unserm Roman
zuliebe und stuerzen sich deswegen in Unkosten. Wie soll ich Aermster das
alles bewaeltigen! Kaum glaube ich, Sie gefasst zu haben, verwandeln Sie
sich proteusartig; oder vielmehr lassen sich verwandeln von irgend einer
Circe. Oder sind Sie konsequent in der Entwickelung? Ist es die
Kuenstler
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