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Das Klavier aus Hamburg war gekommen. Den ganzen Tag hatten sie musiziert. Abends musste Helga noch einmal singen, Griegs "Ich liebe dich!" Er konnte dieses Lied immer und immer wieder hoeren. Ihm klang noch diese leidenschaftliche Melodie im Ohr, als sie Seite an Seite durch die Abendduenen gingen, um noch einen letzten Blick auf die See zu werfen. Und hier bat er sie, es noch einmal zu singen. "Bitte! Hier in den Duenen, von den Duenen herab. Da oben, aufs Meer hinaus. Sehen Sie, wie die Sterne funkeln. Die See hat sich vom Mond einen silbernen Guertel geliehen." "Es ist schoen." Sie stiegen langsam auf den hoechsten Kamm. "Hier," bat er. Helga laechelte. Sie stand im vollen Mondlicht und sang. Er hatte sich zu ihren Fuessen geworfen und sah aufs Meer hinaus. Wie das klang. Wie sie sang. Diese Sehnsucht, dieses heisse, heisse Herzblut: Ich liebe dich! Er hatte ihre Kniee umschlungen, richtete sich auf. Sie stand zitternd, wollte wehren. Aber er umschlang sie, riss sie an sich, kuesste sie. Seine ganze Leidenschaft wachte auf. Und sie, ueberrascht, ueberwaeltigt, unter der Glut seiner Kuesse, ward schwach, widerstandslos. War doch auch ihre Seele bewegt, unter dem Einfluss des Liedes, noch im Wellengang der Griegschen Rhythmen. Zwei fremde Kreise trafen sich, zitterten aneinander, einten sich. Und sie kuessten sich, umschlangen sich in einem seltsamen Rausch, der wie eine grosse, meerestiefe Musik ihr Blut und ihre Seele in Wallung brachte. Angesichts der keuschen, silbernen Mondnacht ergluehten sie aneinander und kuessten sich. Die Wellen rauschten leise an den Strand, breiteten die weissen Arme aus und betteten sich zum Schlaf, zum Sterben; kamen, kuessten den Strand und starben, kuessten und starben. 25. Randers stuermte nach einer schlaflosen Nacht in den kalten Morgen hinaus. Er hatte hinaufgehorcht, ob sie schon wach sei, wach wie er. Konnte sie schlafen nach diesem Abend? Aber es war oben alles still gewesen. Saee schlief, schlief noch. Schlief doch. Aber ihn trieb es hinaus. Diese Unruhe. Sie wiederzusehen nach diesem ersten Liebesrausch, sie, die jetzt sein war, die er nicht lassen wuerde, nicht wieder von sich lassen. Endlich das Glueck, das grosse Glueck! Er dachte nicht an die Zukunft, hatte kein Bedenken und keine Gedanken. Nur das eine selige Gefuehl, sie ist dein, sie liebt dich, dein Glueck, deine Rettung, dein Hafen, dein Grund, a
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