FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111  
>>  
* Natuerlich, so muss es sein. Sie sitzt da unten, und ich bombardiere sie nichtsahnend mit Sand. Und diese alberne Flucht aus dem Hotel, wie ein Dieb uebern Zaun.-- Ich schlafe nicht, ich wache nicht, ich traeume nur, und nur von ihr. Es ist auch zu einsam hier, man muss etwas haben, was einen beschaeftigt, einen ausfuellt. Der Mensch muss immer hinter etwas her sein, soll er das Leben ertragen, hinter einem Weib, einem Ideal, einem Orden, einem Lotteriegewinn. * * * * * Wenn man so im Duenensand liegt, der Wind geht ueber einen weg, und um einen herum rieselt's, rieselt's, rieselt's so ganz sachte, alle die tausend feinen Koernchen in Bewegung. Und man liegt und liegt und denkt nichts, als dass man so liegt und nichts denkt, und dass der Himmel so blau ist, und dass das die Brandung ist, was so monoton ins Ohr schlaegt. Und ploetzlich faengt der Magen an zu knurren, will nicht laenger so liegen, hat Hunger. Aber man haelt's eine Weile aus, man liegt gerade so schoen, und dann steht man endlich doch auf, weil der Hunger gar zu gross wird--das ist eine sehr gesunde Art, den Tag hinzubringen. * * * * * Da bauen sie Buhnen ins Meer, das ganze Jahr hindurch flicken sie daran herum. Immer der Reihe nach wieder von vorn an. Der blanke Hans schlaegt die Zaehne hinein, hat immer Hunger. Da schieben sie ihm so eine Buhne in den Rachen, da, knabbere dran. Inzwischen schwemmt's an, weht's an, der Strandhafer haelt's fest, das Land waechst, die Duenen wachsen, und der Hans knurrt dazu. Knurr nur. Hilft dir nichts. Aber dann wird er mal wild, bruellt, springt ans Land, fuchtelt mit den Armen, und sein langer weisser Bart weht ueber den Duenenkamm. Trutz blanker Hans! * * * * * Also doch! klopft bei mir an, mein Gast. Ich waelze mich schlaflos, steh auf, wandere umher, horche hinauf. Und oben schlaeft Fraeulein Helga Lorenzen aus Toenning. Und draussen kichern die Sterne, ein richtiges Kichern. Bis neun Uhr hielt der Nebel an, der gesegnete Nebel. Da war's zu spaet fuer Wenningstedt. Gott sei Dank! Sie machte den Abendtee, kochte den Morgenkaffee, und war so ganz unbefangen. Diese schoenen Haende. Helle Holstenaugen, klar und klug. Aber manchmal zittert's so eigen darin, als wollte was aus der Tiefe der Seele aufsteigen. Also nicht Toenning, sondern aus Bremen. Nur Verwandte in Toenning. Reiche Zigarrenfabri
PREV.   NEXT  
|<   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111  
>>  



Top keywords:
Hunger
 

rieselt

 

Toenning

 
nichts
 

hinter

 

schlaegt

 

waelze

 

schlaflos

 

klopft

 

wachsen


Duenen

 
knurrt
 

waechst

 
knabbere
 
Inzwischen
 

schwemmt

 

Strandhafer

 

weisser

 

langer

 

Duenenkamm


fuchtelt

 

bruellt

 

springt

 

blanker

 

kichern

 
Holstenaugen
 

manchmal

 

Haende

 

schoenen

 

kochte


Morgenkaffee

 

unbefangen

 
zittert
 

Bremen

 

Verwandte

 

Reiche

 

Zigarrenfabri

 

sondern

 

aufsteigen

 

wollte


Abendtee
 
machte
 

Lorenzen

 

draussen

 

Rachen

 
Sterne
 

Fraeulein

 
schlaeft
 
horche
 

hinauf