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"Mein Blockhaus," sagte er.
"Das ist ja maerchenhaft. Sie wohnen hier?"
"Seit dem Herbst."
"Das muss koestlich sein."
"Wenn man Einsamkeit liebt."
Sie sah ihn forschend an. Er wurde rot unter diesen Blicken. Seine Suende
vom roten Kliff fiel ihm ploetzlich ein.
"Ich bin auch hierhergekommen, um die Einsamkeit zu suchen," sagte sie,
"ich habe sie ja auch in Wenningstedt, jetzt noch, so lange keine
Badegaeste kommen."
"Ja, die Badegaeste!"
"Aber dies ist wirklich beneidenswert. Und Sie werden laenger hier
hausen?"
"So lange es mir gefaellt."
"Und ganz allein?"
Er zuckte die Achseln.
"Was soll man machen? Die schoenste Einsamkeit ist freilich die zu
zweien."
"Meinen Sie?"
Er laechelte etwas verlegen.
"Einsamkeit will sprechen," sagte er.
Sie hatte gedankenlos mit dem Roman gespielt und warf jetzt einen
fluechtigen Blick auf den Titel.
"Moegen Sie den?" fragte sie.
"Sie nicht?"
"Nein. Er quaelt mich. Er fuettert einem zu Tode. Zu masslos. Man schenkt
eine Rose, einen Strauss, aber man schuettet einem nicht einen Waschkorb
voll Rosen ueber den Kopf, wenn man nicht die Absicht hat, einen
angenehm zu ersticken."
Er lachte.
"Sie haben nicht unrecht."
Sie wurde wieder unruhig, sah nach der Uhr und warf einen Blick nach dem
Fenster.
"Wie soll ich nach Wenningstedt kommen, wenn der Nebel nicht nachlaesst?"
"Uebernachten Sie in Rantum."
"Kann man denn das?"
"Gewiss!"
Er stiess den Laden auf. Sie sahen beide ins Graue; ein dicker,
undurchdringlicher Nebel.
"Er ist staerker geworden," sagte er.
Sie schwieg und sah ratlos in die graue Dunstmasse.
"Es ist nicht weit bis Rantum?"
"Eine halbe Stunde. Freilich, in diesem Nebel geht's nicht so schnell."
"Entsetzlich!"
Es kam aus tiefstem Herzen, aber sie lachte doch dabei.
"Wollen Sie durchaus nach Rantum, bringe ich sie hin," sagte er, "aber
wenn ich Ihnen dienen darf, ich habe oben ein freies Zimmer, ein
Fremdenzimmer, ganz komfortable."
Er war ganz rot.
"Aber nein," rief sie unglaeubig aus.
"Aber doch! Es hat's noch niemand benutzt. Wenn Sie ihm die die Weihe
geben wollen. Es ist alles vorhanden, dessen Sie beduerfen koennten,
wenigstens fuer eine Nacht."
Sie wurde etwas verlegen. Aber dann sagte sie nach kurzem Besinnen "ja".
"Welch ein Abenteuer!"
"Eine Nacht in Nebelheim," scherzte er.
15.
(Tagebuchblaetter.)
Der Strandvogt, dieser Huene, scheint mir ein wenig unt
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