FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96  
97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>  
konnte. Nachher tat er's nie wieder. Er liebte die Moewen. Auch von den Seehundjagden kam er oft ohne Beute zurueck. Dann waren ihm die guten dummen Tiere leid gewesen, und er hatte nur darueber weggeknallt und sich an ihrem Erstaunen belustigt. Er sah braun aus, wie der aelteste Rantumer, schon nach drei Wochen; war er doch stuendlich draussen, im feuchten Salzwind, das Sturmband unterm Kinn. Bald hier, bald da tauchte seine weisse Muetze wie eine aufgescheuchte Moewe aus den Duenen auf. Von Hoernum bis List hatte er alte Bekanntschaft erneuert und "begossen." Und der Salzwind liess keine "Gespenster" aufkommen, wehte sie weg, schneller als den Nebel, der ploetzlich aus Watt und See aufstieg und alles in einen geheimnisvollen Schleier huellte. 4. So war es Winter geworden und war wieder Fruehling geworden. Das einsame Fremdenzimmer hatte nie wieder Blumen gesehen. Hatten die Stuerme, die ueber die Insel gebraust, die "Eulennester in seinem Schaedel", wie Randers sagte, weggeblasen? Hatte der taegliche Verkehr mit den gesunden Insulanern, denen er sich in der langen Winteroede immer mehr angeschlossen hatte, wohltuend auf ihn gewirkt? Oder war es Moiken, die flachsblonde Kellnerin beim Rantumer Wirt und Strandvogt Brork Hansen, die ihn vernuenftig gemacht hatte? Abend fuer Abend hatte er waehrend des langen Winters in der Rantumer Wirtsstube gesessen und sich gut und schlecht von Moiken behandeln lassen, wie ihr gerade der Sinn stand. Er machte ihr den Hof, machte ihr kleine Geschenke, gab reichlich Trinkgeld, und sie liess sich, wenn sie allein waren, dafuer mal von ihm kuessen. Weiter ging's nicht. Er hatte seinen Spass daran, und ihr brachte es etwas ein. Um die Weihnachtszeit war er wieder melancholisch geworden, wie immer, wenn andere Leute den Christbaum anzuenden. Und er hatte sich ein Baeumchen verschafft, hatte es mit ein paar Lichtern geschmueckt und ins Fremdenzimmer gestellt. Das sollte ihm nun Abend fuer Abend bis in die Neujahrsnacht leuchten. Moiken war gekommen und hatte seinen Baum bewundert. Sie hatte sich auf den Bettrand gesetzt, ihm zwischen die Kerzen hindurch in die Augen geblitzt. Aber er hatte sie ploetzlich weggejagt, sie versaeume gewiss was in der Wirtschaft. "Durchaus nicht." "Ja, doch! Geh." Und er schob sie fast zur Tuer hinaus. Nein, das waere doch. Unterm Tannenbaum! Er strich das Bett glatt, wo sie gesessen hatte, loeschte die Lichter und ging in sei
PREV.   NEXT  
|<   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96  
97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>  



Top keywords:

wieder

 

geworden

 

Rantumer

 

Moiken

 

gesessen

 

Fremdenzimmer

 

seinen

 

Salzwind

 
langen
 

machte


ploetzlich
 

Geschenke

 

kuessen

 
Weiter
 

kleine

 
dafuer
 
Trinkgeld
 

allein

 

reichlich

 

lassen


Strandvogt

 

Hansen

 
vernuenftig
 

gewirkt

 
flachsblonde
 

Kellnerin

 

gemacht

 

waehrend

 
behandeln
 

gerade


schlecht

 

Winters

 

Wirtsstube

 

Baeumchen

 

Durchaus

 

Wirtschaft

 

gewiss

 

geblitzt

 
weggejagt
 
versaeume

loeschte

 

Lichter

 

strich

 

hinaus

 

Unterm

 

Tannenbaum

 

hindurch

 

Kerzen

 

anzuenden

 

Christbaum