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Es war so dunkel jetzt, dass sie sich kaum erkennen konnten. Aber er wuenschte, es waere noch dunkler. Er hatte gelogen, hatte sie belogen! Es war ihm ploetzlich, als ob etwas in ihm kalt wuerde. Eine Leere. Es war nicht Scham, nicht Reue, oder Schmerz. Nur ein wunderliches Gefuehl der Starre, wie ein eisiger Hauch. Es war etwas in ihm tot, er hatte es selbst getoetet. Es war aus. Er fuehlte es. Leise liess er ihre Hand los. Es war aus. 17. Es war fuenf Uhr morgens. Randers oeffnete das Fenster. Es war noch alles dunkel draussen, die Sonne noch nicht aufgegangen. Aber von den Wirtschaftsgebaeuden her kuendigten verschiedene Geraeusche an, dass die Leute schon an die Arbeit gingen. Er sah Licht im Kuhstall, und ein Knecht ging mit einer Laterne ueber den Hof. Es war ein kuehler, nebliger Morgen. Der Regen hatte schon waehrend der Nacht aufgehoert. Aber von den Baeumen und Bueschen tropfte es noch in schweren grossen Tropfen, und ein feuchter, modriger Dunst stieg von dem durchweichten Erdreich auf. Randers war blass und ueberwacht. Er hatte die ganze Nacht hindurch geschrieben. Er brauchte sich nicht anzukleiden, er war nicht aus den Kleidern gekommen. Er kuehlte sich Stirn und Augen mit einem nassen Schwamm, trank hastig ein paar Glaeser Wasser und stand dann mitten im Zimmer, regungslos, die Hand im Nacken, und starrte auf den Fussboden. Mit einem Ruck ermannte er sich. "Es geht nicht anders. Es ist das Beste so. Bei Nacht und Nebel." Er lachte. Ein bitteres, haessliches Lachen. Er nahm Hut und Stock und den kleinen Koffer und ging leise die Treppe hinunter. Ein Hausmaedchen sah ihm verwundert nach. Sie waren gewohnt, dass er frueh aufstand, mit Sonnenaufgang schon in die Felder lief oder an die See hinunter. Aber heute war es doch reichlich frueh. Er fand die Hintertuer geoeffnet und kam ungesehen ins Freie. Fides' Fenster lagen nach vorne hinaus. Er konnte sie nicht sehen. Ob sie wohl schon wachte? Ungesehen kam er vom Hof auf die Landstrasse. Er ging nicht durchs Dorf, sondern auf einem Wiesenweg hinten herum. Aber in Rosenhagen sprach er im Krug vor, trank zwei Schnaepse, um sich zu erwaermen, und gab einen Brief fuers Schloss ab, mit dem Befehl, ihn in einer Stunde, sowie es hell wuerde, abzuliefern. Auf die verwunderten Fragen des Wirtes antwortete er ausweichend. Dann ging er nach Suessen, wo er elend ankam. Er bestellte einen Cognac und ein Glas Wasser,
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