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de einsame Weihnachten feiern; ich lebe, ein Fremder, in der fremden Stadt, einsam inmitten des hastenden Getriebes. Heute bin ich ihm entflohen; ich bin weit hinausgewandert in die schweigende, glitzernde Einsamkeit der laendlichen Umgegend. Um mich das Spiel der weissen Flocken! Nicht in dichten Wolken wallt es hernieder; in glitzernden Sternen staeubt es fein, so fein herab. Will sich ein Geheimnis, beglueckend, beseligend, auf die Erde betten? Leise Klaenge klingen mit. Oder ist's Taeuschung? Klingt der Schnee in herniederrieselnden Toenen unhoerbar fast und doch so deutlich, weich, so wunderweich dem Ohr, wie sich auf die Stirne eine maerchenweisse, schmale Frauenhand herniederlastet? Der Himmel will sich verstecken und sendet doch seine Botschaft. Zwischen den langausgesponnenen Schneefaeden dringt es wie von schimmernder Klarheit, fast als ob in jedem Augenblick der feine Nebelflor aufwehen und ein holdes Geheimnis enthuellen moechte. Es ist drei Uhr nachmittags. Die Daemmerung hat begonnen. Ich bin weit hinausgeschritten, fern, so fern der Stadt. Nicht wie sonst am verduesterten Fluss. Was soll mir die rollende Welle? Was soll mir am Weihnachtsabend truebe und ewig novemberhaft der dunkle Strom? Wenige Schritte noch und ich bin im Walde! Breit dehnt sich die Fahrstrasse, einem gefrorenen, schneeblitzenden Flusse gleich, den, aus Tannen aufgebaut, jaeh stuerzendes Steilufer dunkel von beiden Seiten umengt. Eine Viertelstunde hinaus kann ich die schnurgerade verlaufenden, dunkelgruenen Waende ueberblicken. Stille, lautlose Stille, umfaengt mich. Nur leisestes Wehen der Wipfel; einmal ein heiserer Kraehenschrei! Die Wagenspuren die einzigen Zeichen menschlichen Lebens, aber auch sie fast hinweggewischt durch den fallenden Schnee. Aber da saust es ploetzlich zwischen den Staemmen heran! Ein schwaches Klingelgelaeute! Staerker und staerker! Zwei Pferde! Scharf gezeichnet steigt aus ihren Nuestern der Atem in die Winterluft empor. Eine grosse, kraeftige Maennergestalt im Vordersitze; hinter ihr der peitschenknallende Kutscher. Ein verwunderter Blick auf den einsamen Wanderer! Sausendes Schlittendroehnen! Vorbei! Wohin wohl? Vielleicht auf ein benachbartes Gut zum Besuch auf den heiligen Abend? Der Schlitten mit Geschenken vollgepackt. Wie wohl die Kinder warten werden. Bei jedem Haustuerklingeln eine stuerzende Schar, und immer wieder die Enttaeuschung. Aber endlich ist er angekommen! Ein Stampfen auf
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