FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89  
90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>  
e ueberhaupt noch an dem Roman festhalten. Ich fuer meine Person entbinde Sie davon. Wir muessten eigentlich taeglich zusammen arbeiten, und das widerstrebt mir. Ich mag nicht so darin wuehlen, es bringt doch auch so seine Schmerzen mit sich. Macht man's selbst, allein, so ist schon die mechanische Arbeit des Schreibens eine Art Medizin, ein beruhigendes Pulver. Aber muendlich, wo man einmal zu intim wird, ein andermal wieder vor Scham das Wichtigste nur eben beruehrt, das ist, als sollte man sich in Gegenwart eines andern nackt ausziehen. Legen Sie bei Ihrem Helden besonders Gewicht auf den aristokratischen Tick. Und auf die Natur! Erklaeren Sie beides aus seinem aesthetischen Genusstrieb heraus. Die Kunst erst in dritter Linie, es fehlt ihm dazu an innerer Berufung. Er ist nur aesthetischer Genuessling. Der Natur gegenueber reicht das ja aus, daher fuehlt er sich bei ihr am wohlsten. Beim Weibe ist es damit nicht getan, das Weib verlangt "produktive Talente" vom Manne. Daher sein Fiasko beim Weibe, beim vornehmen Weibe, das ihn allein aesthetisch reizt, allein fuer ihn in Betracht kommt. Na, Sie werden es schon machen. Ich gehe morgen nach Sylt. Meine dortige Adresse wissen Sie noch von frueher. Es braucht sonst niemand zu wissen, wo ich bin! Also Diskretion! Adieu, bester Freund! Ich halt es einfach nicht mehr aus. Ihr Randers. P.S. Ich lege Ihnen hier noch ein paar Verse bei, die meine augenblickliche Seelenverfassung spiegeln, und ein aelteres Stimmungsstueck, das ich unter meinen Papieren fand, eine Stiluebung, die Sie vielleicht als Beweisstueck fuer meine unzureichende Produktionsbegabung und als ein Charakteristikum nach der sentimentalen Seite hin brauchen koennen. Uebrigens meine Verse! Ich wollte Sie immer bitten, ihnen etwas auf die Beine zu helfen, sie sind gar zu dilettantisch unbeholfen. Aber ich hab's mir jetzt ueberlegt, aendern lassen Sie nichts daran; so wie sie sind, haben sie ja allein Wert als "Dokumente", als Belege fuer mein Halb- oder Garnichtskoennen. Wenn Sie sie nicht lieber ganz weglassen. Mir auch recht! * * * * * Was fuer ein Traum doch war's, der sich mir spann bei Nacht, Dass ich in meinen Traenen bin erwacht? Was fuer ein Traum doch war's? Ist's nicht dein Bild, das sich mir hat gestellt, Das Haupt von lichten Locken dicht umwellt? Ist's nicht dein Bild? Und blicktest du nicht kalt an mir vorbei, die Hand Zur Abwe
PREV.   NEXT  
|<   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89  
90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>  



Top keywords:
allein
 

meinen

 

wissen

 
brauchen
 
Stimmungsstueck
 
Papieren
 

aelteres

 

sentimentalen

 

Produktionsbegabung

 

spiegeln


unzureichende
 
Beweisstueck
 

Stiluebung

 

Charakteristikum

 

vielleicht

 

Randers

 

Diskretion

 

bester

 

niemand

 

Adresse


frueher
 

braucht

 

Freund

 
augenblickliche
 

einfach

 
koennen
 
Seelenverfassung
 

helfen

 

weglassen

 

vorbei


Garnichtskoennen

 

lieber

 
blicktest
 
lichten
 

Locken

 
erwacht
 

umwellt

 

Traenen

 

gestellt

 

dilettantisch


unbeholfen

 

wollte

 
bitten
 

Dokumente

 
Belege
 
nichts
 

ueberlegt

 

aendern

 
dortige
 

lassen