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hn lieb haben und fuettern! Hatte er denn gar keinen Stolz mehr? Aber wie es ihr sagen? Wie es ihr sagen? Er war ihr ja so gut, er koennte es nicht uebers Herz bringen, ihr weh zu tun. Aber es musste sein, ohne Aufschub, bevor die Anzeige dieser Verlobung in alle Welt ging. Dann war er gebunden, dann durfte er sie nicht kompromittieren. In der Theorie wusste er ja mit all diesen verzwickten Dingen leicht fertig zu werden. Man lebt nebeneinander hin, und nachher trennt man sich, gutwillig. Oder richtet sich ein. Aber in der Praxis ist es denn doch etwas anders. Da spricht das gute Herz mit, Ehrgefuehl, Anstand, Dankbarkeit, tausend Stimmen reden auf einen ein und verderben das theoretische Konzept. Und nun gar eine Verlobung eingehen mit der Absicht, sie wieder zu loesen. Pfui Teufel, wie gemein! Also es ihr sagen, noch hier, heute noch! Der Wagen stand sozusagen schon vor der Tuer, morgen wollten sie zusammen abfahren, sich in Hamburg trennen, wo er einige Tage verweilen wollte, um seine Angelegenheiten zu ordnen, um ihnen dann nach Berlin zu folgen. So in der letzten Stunde, den Koffer in der Hand--nein das ging nicht! Warum kam das alles auch im letzten Augenblick! Acht Wochen waren sie nun zusammen gewesen. Am besten waere es, er schriebe es ihr von Hamburg aus. Und so lange sollte er schauspielern? Luegen? Muede und abgespannt, durchnaesst und beschmutzt kam er wieder im Schloss an. Fides war in ihrem Zimmer, beschaeftigt, mit der Zofe die letzten Koffer und Schachteln zu packen, der Graf in seinem Arbeitskabinett zu einer letzten geschaeftlichen Unterredung mit dem Verwalter. Randers ging, von niemand gesehen, auf sein Zimmer. Am liebsten haette er sich aufs Bett gelegt, zu einem langen, langen Schlaf. Aber es war noch frueh, kaum sechs Uhr. In den nassen Kleidern konnte er auch nicht bleiben. Er zog sich um und ging in den Salon hinunter. Ein graues, truebes DaemmeDaemmerlichtschte darin. Der Regen schlug gegen die Fenster. Ein paar welke Ahornblaetter klebten an den nassem Scheiben. Vom Tisch waren alle Mappen und Buecher abgeraeumt, die schweren Silberleuchter unterm Wandspiegel waren schon weggeschlossen. Es lag schon ein Hauch von Unwohnlichkeit ueber dem halbdunklen Raum. Nur die grosse japanesische Vase, die der Gaertner erst gestern mit frischen Chrysanthemen gefuellt hatte, stand noch auf ihrer Ebenholzsaeule, und die grossen gefiederten gelben und weissen und lila Blume
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